Experten geben Tipps zum Wiedereinstieg in den Beruf

Mitarbeiter der Agentur für Arbeit waren gestern zu Gast in der Kö-Galerie und berieten Passanten.

Interessiert schaut sich Petra Keiling die Kataloge und Broschüren an. „Es ist toll, dass sie hier sind. Denn die Menschen, die noch in Elternzeit sind oder Angehörige pflegen, kommen auch einkaufen“, sagt sie zu den beiden Frauen am Stand im Untergeschoss der Kö-Galerie. Anja Kellermann und ihre Kollegin Barbara Engelmann von der Agentur für Arbeit beraten zwischen Drogerie und Spielwarengeschäft zum Wiedereinstieg in den Beruf.

„Wir möchten den Menschen bewusst den Weg in die Behörde ersparen. Sie sollen ganz nebenbei die nötigen Informationen bekommen und mit uns Kontakt aufnehmen“, sagt Anja Kellermann. Sie hofft, über das Projekt „Erfolgsfaktor Wiedereinstieg“, das sie seit März kreisweit betreut, Fachkräfte zu ermutigen, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. „Wir haben da die so genannte stille Reserve im Auge.

Das sind im Kreis Mettmann rund drei Prozent der Bevölkerung, die zwar noch nicht aktiv eine Stelle suchen, aber bereits mit dem Gedanken gespielt haben, wieder eine Berufstätigkeit aufzunehmen.“ Barbara Engelmann, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, weiß, wie wichtig es ist, ihnen entgegen zu kommen.

„In anderen Städten hat das Projekt bereits gezeigt, dass 80 Prozent derjenigen, die zum Stand gekommen sind, eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium haben. Da schlummert also großes Potenzial.“ Gerade in der Gesundheitsbranche und im sozialen Bereich blieben viele Stellen unbesetzt. „Wir können den Menschen Wege aufzeigen, die ihnen oft selbst nicht bewusst sind. Wir schauen uns mit ihnen gemeinsam ihre Bewerbungsunterlagen an und finanzieren bei Bedarf auch eine Weiterbildung“, betont Anja Kellermann.

Sie steht gleichzeitig auch mit ihrem Gesicht für die Kampagne. „Das ist eher ungewöhnlich“, sagt sie mit Blick auf die Postkarten mit ihrem Foto. „Doch ich möchte, dass die Leute wissen, mit wem sie es zu tun haben, wenn sie bei mir anrufen.“