Falschfahrer reißt 29-Jährigen mit in den Tod
Ein 47-Jähriger wendete auf der Autobahn 3, weil er vor einer Polizeikontrolle flüchten wollte.
Langenfeld. Ein Geisterfahrer (47) verursachte in der Nacht zu Sonntag auf der Autobahn 3 in Höhe der Anschlussstelle Langenfeld / Solingen in Fahrtrichtung Oberhausen einen folgenschweren Verkehrsunfall: Der Verursacher und ein ihm entgegenkommender Auto-Fahrer starben noch am Unfallort, teilte die Autobahnpolizei Düsseldorf gestern mit. Wegen Bergungsarbeiten musste die Autobahn bis in den frühen Morgen in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Frank Noack, Sprecher der Langenfelder Feuerwehr, war mit 27 Einsatzkräften vor Ort. „Man fährt raus, um Menschen zu helfen. Es ist tragisch, wenn man nichts mehr tun kann.“
Bei einer Verkehrskontrolle auf dem Rastplatz Ohligser Heide in Richtung Oberhausen, sollte um 1.15 Uhr ein Opel Astra angehalten und der Fahrer überprüft werden. Trotz eindeutiger Anhaltezeichen, durchbrach er die Kontrollstelle und versuchte, sich der Überprüfung über eine Wiederauffahrt auf die Autobahn 3 zu entziehen. Eine Streifenwagenbesatzung verfolgte daraufhin das flüchtende Fahrzeug. Nach etwa zwei Kilometern konnte der Wagen erreicht und überholt werden. In dem Augenblick, in dem der Streifenwagen sich vor das flüchtende Fahrzeug setzen konnte, schaltete der Fahrer des Opel die Beleuchtung aus, bremste stark ab, wendete und raste mit hoher Geschwindigkeit als Falschfahrer wieder zurück in Richtung Köln.
Die Polizei brach die Verfolgung sofort ab, hieß es in der Pressestelle. Nachfolgend gingen mehrere Notrufe über die Leitstellen Wuppertal und Mettmann bezüglich des Falschfahrers ein. Nur kurze Zeit später kam es zum Zusammenstoß des flüchtenden Wagens und einem entgegenkommenden Chrysler. Die Kollision ereignete sich auf dem linken Fahrstreifen der Fahrbahn in Richtung Oberhausen. Er war so heftig, dass beide Fahrzeugführer starben. Das Chrysler-Cabrio wurde zum Zeitpunkt des Unfalls von einem 29-jährigen Mann aus Köln gesteuert. Ein Spezialistenteam wurde zur Unterstützung der Unfallaufnahme angefordert. Ein Polizeihubschrauber war ebenfalls im Einsatz. Ersten Ermittlungen zufolge war der 47-jährige Unfallverursacher nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis Sein Führerschein war bis 2018 gesperrt. Die Polizei vermutet, dies könne der Grund für sein Verhalten sein. Die Ermittlungen dauern jedoch noch an.
Die A 3 musste während Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten ab dem Dreieck Langenfeld in beide Richtungen gesperrt werden. Seit Sonntag, 8 Uhr, war die Strecke wieder befahrbar. Die Polizei schätzt den Schaden auf insgesamt rund 20 000 Euro. Es waren etwa 45 Helfer vor Ort.