Filmgenuss unter freiem Himmel

Vor Sankt Lambertus flimmert am 11. August „Willkommen bei den Hartmanns“ über die Leinwand.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Zum elften Mal heißt es am Freitag, 11. August, auf dem Markt „Film ab“. Auch in diesem Jahr wird es das „Mondscheinkino“ geben. Kulturamtsleiterin Marion Buschmann freut sich über die weitere Kooperation mit den Geschwistern Gabriele Rosslenbroich und Margarete Papenhoff. Nachdem das Weltspiegelkino einen neuen Betreiber hat, fragten viele Mettmanner nach dem liebgewordenen Open-Air-Kino. Die Tradition geht weiter: Die Veranstalterinnen freuen sich nach Einbruch der Dunkelheit, gegen 21 Uhr, den Film „Willkommen bei den Hartmanns“ auf dem Markt unter freiem Himmel zu präsentieren.

Marion Buschmann, Fachbereich Schule, Kultur, Sport

Wie in den vergangenen Jahren bringen die Gäste ihre Stühle sowie Snacks und Getränke selber mit. Die Gastronomie, vor allem das Café Am Markt und das Türmchen, können ihre Außengastronomie für Zuschauer mit gültigen Eintrittskarten zur Verfügung stellen. Karten gibt es ausschließlich im Vorverkauf beim Schaufenster Mettmann zu einem Preis von 12 Euro. „Bislang sind 340 Karten verkauft worden. 500 Karten stellen wir zur Verfügung“, sagt Margarete Papenhoff. Seit vielen Jahren gibt es ein Stammpublikum, deshalb auch der Run auf die Karten. „Die Gäste kommen in festen Gruppen, haben ihre Lieblingsplätze“, sagt Buschmann. Das Wetter soll laut Vorhersage am 11. August mitspielen. Schirme müssen sowieso zu Hause gelassen werden. Sie dürfen aus Sichtgründen nicht aufgespannt werden. Also dann besser Regencapes. Wo die Leinwand aufgestellt wird, steht noch nicht fest. „Das machen wir von der Windrichtung abhängig“, sagt Buschmann.

„Willkommen bei den Hartmanns“ ist eine deutsche Filmkomödie von Simon Verhoeven aus dem Jahr 2016. Der Film handelt von einer deutschen Intellektuellen-Familie, die einen Flüchtling bei sich aufnimmt, und thematisiert, zumindest in Ansätzen, das Flüchtlingsthema in Deutschland.

Verhoeven gelingen komödiantische Szenen, die ganz der Absurdität der jüngsten deutschen Geschichte entnommen sind: So stellt sich beim Flüchtlings-Casting, das das Ehepaar Hartmann veranstaltet, ein gut vierzigjähriger Afrikaner als unbegleiteter Minderjähriger vor. Das Zeug zum Klassiker hat Papa Lauterbachs Frage an einen Flüchtlingshelfer: „Kann man sich da einen aussuchen?“ (Die Antwort des Helfers: „Wir sind hier nicht im Tierheim, Herr Hartmann.“) Weitere witzige Szenen: Im Flüchtlingsheim wird eilig ein hingeschmiertes Hakenkreuz vom Container geschrubbt, im Garten der Hartmanns steht nach einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Willkommensparty für den Flüchtling ein Zebra.

Im Laufe des Film verliert sich Verhoeven allerdings immer mehr im Ausmalen seiner Filmfamilie (Mama trinkt zu viel, Papa hat Probleme beim Älterwerden), anstatt sich einfach um seinen wichtigsten Protagonisten, den Flüchtling, zu kümmern. Hat aber was, weil realitätsnah.