Die meisten Millionäre wohnen in Haan

Die Auswertung der Steuerdaten aus dem Jahr 2013 ergibt eine hohe Millionärsdichte im Kreis.

Kreis Mettmann. Unter 10 000 Einwohnern im Kreis Mettmann sind statistisch gesehen 3,5 Einkommensmillionäre. Das teilten jetzt die Landesstatistiker von IT.NRW mit. Die ausgewerteten Zahlen beziehen sich auf die Ergebnisse der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2013. Und sie seien damit die Aktuellsten, die derzeit verfügbar sind. „Die Zahlen können erst jetzt veröffentlicht werden, weil die anonymisierten Steuerdaten von den Finanzbehörden frühestens nach Abschluss aller Veranlagungsarbeiten für statistische Auswertungen zur Verfügung gestellt werden“, erklären die Statistiker.

Einkommensmillionär ist jemand, der im Jahr ein zu versteuerndes Einkommen von einer Million Euro oder mehr erzielt. Innerhalb des Mettmanner Kreisgebiets gibt es nach der aktuellen Vergleichstabelle gewaltige Unterschiede. Mit insgesamt 29 Einkommensmillionären ragt Haan heraus und belegt mit einer Quote von 9,7 je 10 000 Einwohner unter allen 396 NRW-Städten Rang vier. Höher ist die Millionärsdichte nur in Meerbusch (14,7), in Schalksmühle im Märkischen Kreis (10,4) und in Möhnesee im Kreis Soest mit (10,1).

In dieser Rangfolge der Millionärsdichte tauchen hinter Haan die übrigen Städte aus dem Kreis Mettmann wie folgt auf: Ratingen (40 Millionäre/Quote 4,6/Rang 36); Erkrath (18 / 4,1 / Rang 49); Wülfrath (7 / 3,3 / Rang 79); Heiligenhaus (7 / 2,8 / Rang 105); Mettmann (10 / 2,6 / Rang 114); Langenfeld (15 / 2,6 / Rang 115); Velbert (20 / 2,5 /Rang 128); Hilden (12 / 2,2 /Rang 149); und Monheim (8 /2,0 / Rang 165).

Als erste Großstadt belegt übrigens Düsseldorf Platz 15 mit einer Quote von 6,5 pro 10 000 Einwohner. In absoluten Zahlen betrachtet, standen Düsseldorf und Köln mit 391 beziehungsweise mit 374 Einkommensmillionären auf den ersten Plätzen. Hingegen wohnt in 31 nordrhein-westfälische Gemeinden kein einziger. Nach Angaben der NRW-Statistiker ist bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen, „dass zusammen veranlagte Ehegatten bei dieser Erhebung als ein Steuerpflichtiger gezählt werden“.

In ganz NRW wohnen nach der aktuellen Statistik mit den Steuerdaten von 2013 insgesamt 4264 Einkommensmillionäre. 3724 waren es bei der vorangegangenen Auswertung mit Steuerdaten von 2010. Deutlich weniger Millionäre hatte das Land 2004 — nämlich insgesamt 2585.

Etwas sperrig erklären die Statistik-Experten das landesweite Phänomen mit der danach erfolgten Einführung des sogenannten Halbeinkünfteverfahrens: „Es bewirkt, dass bestimmte Kapitaleinkünfte (insbesondere Dividenden) nur noch zur Hälfte die steuerpflichtigen Einkünfte der natürlichen Personen erhöhen, der andere Teil wird bei den ausschüttenden Unternehmen versteuert.“