Floorball: Hochdahl ist Vize-Meister

Der Gastgeber erreicht das Endspiel bei der Deutschen Meisterschaft.

Erkrath. Die Zuschauer jubeln lautstark, singen, manche stehen von ihren Sitzen auf, um besser verfolgen zu können, was da auf dem Spielfeld los ist. Sie fiebern mit, die Fans des SSC Hochdahl. Und sie drücken ihrem Team die Daumen - zweimal 20 Minuten lang. So lang dauert das Spiel. Es ist Sonntag, und die Hochdahler Floorballer stehen bei den Deutschen Floorball-Meisterschaften im Finale. Gegner ist die Mannschaft aus Frankfurt, der TSV Berkersheim, der das Finale mit 4:3 für sich entscheidet.

Damit endet das Sportereignis am vergangenen Wochenende in der Sporthalle an der Rankestraße. Rund 150 Sportler kamen nach Erkrath, um an der Deutschen Floorball-Meisterschaft teilzunehmen. Die acht besten Teams aus ganz Deutschland waren bereits am Donnerstagabend angereist. Übernachtet haben die Spieler aus Hamburg, Nürnberg, Frankfurt oder Ludwigshafen in der Sporthalle der Realschule. "Für uns ist das eine große Ehre, dass die Meisterschaft hier bei uns stattfindet", sagt Alexander Gumnior vom SSC Hochdahl.

Es ist Samstag. Erster Tag der Meisterschaft. Die ersten Spiele sind gelaufen. Gerade eben sind die Nürnberger Nuts auf dem Platz und treten gegen den Kieler Floorball Klub an. Es sind nur noch wenige Minuten. Die Spieler rennen dem Ball hinterher. Zwei von ihnen prallen aufeinander, kämpfen um den Ballbesitz. Dann stolpert einer der Kieler Spieler, fällt über die Bande.

Die Punktrichter schrecken zurück, schauen nur noch neben sich auf den Boden. Dort liegt der Spieler, verzieht kurz das Gesicht, dann lächelt er - es ist noch einmal gut gegangen. Mit seinen Händen konnte er sich noch einmal abstützen. Ein Pfiff des Schiedsrichters, kurze Auszeit. Dann geht es weiter.

Die SSC-Spieler haben bereits um 9 Uhr morgens ihre erste Partie hinter sich gebracht. Auf den Meistertitel spekulieren sie schon. "Aber einfach wird das natürlich nicht. Hier sind viele gute Mannschaften, gegen die wir konzentriert spielen müssen", sagt Gumnior. Während er das Spiel der Nürnberger und Kieler verfolgt, machen sich schon die Floorballer aus Hamburg am Spielrand warm.

"Das ist doch alles nur Show, um dem Gegner Angst zu machen", kommentiert jemand von der Zuschauerbank. Ein anderer Zuschauer steigt ein, nickt, und schon diskutieren beide darüber, wie die nächste Partie der Hamburger gegen die SG Siems/Tetenbüll ausgehen wird.

Am Spielrand steht derweil einer der Top-Scorer des SSCHochdahl: Sven Wrossok. Doch sein Team wird er nicht unterstützen können. Eine Woche vor der Meisterschaft hat er sich beim Training den Unterarm gebrochen. Der ist jetzt in einen blauen Gips eingepackt. "So ist das halt. Ich kann das nicht ändern. Blöd ist das schon, dass ich nicht mitspielen kann", sagt er. "Trotzdem bin ich hergekommen. Das ist doch selbstverständlich, dass ich meine Mannschaft unterstütze."

Dann sind es nur noch drei Minuten bis zum Abpfiff. Endstand: 14:9 für die Nürnberger Nuts. Wenig später stehen die Hochdahler erneut auf dem Platz, noch nicht ahnend, dass sie am nächsten Tag im Finale gegen das Frankfurter Team spielen werden. Im Eingangsbereich der Sporthalle stehen die Zuschauer, essen, debattieren über die Spiele oder trinken Kaffee. Viele sind Fans oder Freunde der Spieler. Manche sind aber auch einfach so vorbeigekommen - aus Neugier. "Ich habe ein Plakat gesehen, auf dem die Meisterschaft angekündigt wurde. Ich kenne Floorball nicht, bin aber sehr sportbegeistert. Da wollte ich wissen, was das ist", sagt Yvonne Wildschütz. "Vielleicht versuche ich das ja auch mal zu spielen. Wir werden sehen."