Hochdahl: Nahverkehr - Rheinbahn ist gegen Tempo 30

Das Unternehmen lehnt eine Temporeduzierung in der Sandheide ab. Dann könne der Fahrplan nicht gehalten werden

Hochdahl. Gibt es künftig auf dem gesamten Sandheider Ring eine Tempobegrenzung auf 30 Stundenkilometer? Die Entscheidung darüber wird frühestens am 31.August fallen.

Nachdem das Thema bereits 2004 den Rat beschäftigte, hat der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr Anfang Februar beschlossen, dass Tempo 30 auch auf dem unteren Sandheider Ring bis zum Kreisverkehr Sandheider Straße/Beckhauser Straße eingerichtet wird.

Auch für die Gretenberger Straße wurde eine Geschwindigkeitsreduzierung beschlossen. Außerdem sollten sowohl die örtliche Polizeidienststelle als auch die Rheinbahn AG um eine Stellungnahme gebeten werden.

Wegen urlaubsbedingtem Personalmangel liegt die Stellungnahme der Polizei noch nicht vor. Die Rheinbahn AG hat sich jedoch jetzt geäußert. "Wir können der Einrichtung einer Tempo-30-Regelung nicht zustimmen", heißt es in dem Schreiben des Unternehmens.

Der Grund: Die Tempobegrenzung würde zu einer Fahrzeitverlängerung führen, die durch die gegenwärtige Wendezeit nicht mehr aufgefangen werden könne. Als Folge müsste der Linienweg aus wirtschaftlichen Gründen entsprechend angepasst werden.

Das bedeutet konkret, dass der gesamte Streckenabschnitt von der Sandheider Straße über die Schildsheider, Haaner und Sedentaler Straße zum Hochdahler Markt entfallen würde. Stattdessen würde die Linie 780 geradeaus über die Beckhauser- und Sedentaler Straße zur Haltestelle "Schulzentrum" führen.

Die Haltestellen "Eichendorffweg", "Schildsheider Straße" und "Hattnitter Straße" würden dann nur noch von der Ortsbuslinie 5 angefahren, der den Abschnitt aus nördlicher Richtung gemeinsam mit der Linie 780 befährt.

"Das ist Quatsch. Damit wäre ein ganzer Ortsteil vom öffentlichen Personenennahverkehr abgeschnitten", ärgert sich Detlef Ehlert (SPD).

"Natürlich sind die Fahrpläne der Rheinbahn knapp bemessen. Die 30 Sekunden Fahtzeitverzögerung können trotzdem nicht der Grund sein für diesen reichlich frechen Vorschlag der Rheinbahn. Die angegebenen wirtschaftlichen Gründe sind nicht einmal hinreichend belegt."

Um sich selbst ein Bild über die Folgen einer Tempo-30-Regelung zu machen, hatte die BmU vor zwei Jahren Testfahrten durchgeführt. "Auf der 1200 Meter langen Strecke befinden sich zwei Haltestellen und Erhebungen zur Verkehrsberuhigung", weiß Ehlert.

Und weiter sagt der SPD-Politiker: "Die Verzögerung durch Tempo 30 wäre minimal. Wir halten das für vorgeschoben und haben der Rheinbahn eine Vorfahrtregelung angeboten - auf die geht sie jedoch nicht ein. Wir wollen Tempo 30, und wir werden das durchsetzen. Ein Beschluss ist wahrscheinlich."