Freitag ist die Orgel komplett
Kirche: Derzeit wird in St. Lambertus das dritte Manual in das Instrument eingebaut. Bislang wurden fast 335 000 Euro investiert
Mettmann. Ende der Woche wird sich Regionalkantor Matthias Röttger bestimmt ein Gläschen Orgelwein gönnen. Mit dem Verkauf dieses edlen Tröpfchens hat der Förderverein für Kirchenmusik und Orgelbau St. Lambertus unter anderem Geld für die Restaurierung und die Erneuerung der Kirchenorgel erwirtschaftet. Am Freitag, wenn die Mitarbeiter der Orgelbaufirma Späth auf ihrem Heimweg von Mettmann nach Freiburg sind, hat Röttger allen Grund zum Anstoßen: Nach mehr zehn Jahren sind die Arbeiten an dem Instrument zunächst abgeschlossen.
Im Jahr 2000 hatte Röttger den Orgelbauer Hartwig Späth mit der Erneuerung der historischen Lambertusorgel beauftragt. Seitdem sind 334 695 Euro in das Instrument investiert worden. „Davon hat der Förderverein 142 265 Euro beigesteuert“, ist Röttger stolz auf diese Summe. Das Land NRW gab 33 233 Euro, das Erzbistum Köln 51 129 Euro und die Kirchengemeinde unterstützte die Erneuerung der Orgel mit 102 258 Euro.
Bis Freitag werden Sascha Barth, Klaus Martin Sackmann und Erich Weber das fehlende dritte Manual mit insgesamt neun Registern einbauen. Damit bekommt die Orgel 616 neue Pfeifen. Das Instrument hat dann insgesamt mehr als 2600 Pfeifen. „Darunter auch eine Klangfarbe, die es sonst kaum noch gibt: „Clarinette durchschlagend“, sagt Röttger. Die gibt es noch im Essener Dom und im Kaiserdom in Königslutter, weiß Orgelbauer Sascha Barth.
Für die Handwerker ist der letzte Bauabschnitt an der Lambertusorgel „spannend“. Bei ihrem ersten Einsatz vor zehn Jahren in der Lambertuskirche haben sie schon vorbereitende Arbeiten für den endgültigen Ausbau der Orgel erledigt. „Passt alles zusammen, was wir damals vorbereitet haben?“ Die Frage kann Handwerker Barth beantworten: „Bis jetzt ist alles glatt gelaufen.“
Die Kosten für die Register, die derzeit eingebaut werden, belaufen sich nach Auskunft von Röttger auf rund 140 000 Euro. Der Förderverein hat inzwischen wieder 92 500 Euro angespart. Die restlichen 47 000 Euro werden zunächst über einen Kredit finanziert. „In vier Jahren“, sagt Röttger, „haben wir das Geld zusammen.“ In den vergangenen Jahren hatte der Verein zwischen 11 000 und 13 000 Euro zusammengetragen. Röttger ist zuversichtlich, dass die Spendenbereitschaft für die Orgel auch in den kommenden Jahren nicht abreißen wird.
Am Montag wird ein Intonateur die klangliche Feinabstimmung vornehmen. Röttger: „Die Klangfarben müssen immer noch auf den jeweiligen Raum abgestimmt werden.“
Mit einem Eröffnungskonzert am 1. Mai, dem Tag, an dem Papst Johannes Paul II. seliggesprochen wird, soll der Abschluss der Orgelsanierung gefeiert werden. Weitere herausragende Orgelkonzerte über das gesamte Jahr verteilt hat der Regionalkantor darüber hinaus längst schon geplant.