Ganz schön eng am Mettmanner Lönsweg

Die Anwohner der Straße leiden unter viel Verkehr und Dauerparkern. Hilfe von der Stadt lässt auf sich warten.

Mettmann. Gabriele Neumann kann sich noch erinnern, wie sie als Kind mit ihren Freunden auf dem Lönsweg gespielt hat. Anfang der 1950er-Jahre war die Straße als verkehrsberuhigter Bereich von der Uni Köln geplant worden. Deshalb gibt es in der Siedlung mit den Einfamilienhäusern bis heute größtenteils keine Bürgersteige. Doch nach über 50 Jahren hat sich die Verkehrslage auf dem Lönsweg drastisch verändert. Sehr zum Ärger der Anwohner.

„Bei uns vor der Haustür donnern Taxis mit 50 Kilometern die Straße runter. Ich wäre fast schon mal angefahren worden“, sagt Reinhard Dellit. Autofahrer würden den Lönsweg als Abkürzung in die Innenstadt nutzen. Jaqueline Lüdeke lässt ihre Kinder nie auf der Straße spielen. „Viel zu gefährlich“, sagt sie.

Seit einem Jahr ärgern sich die Anwohner nicht nur über Raser, sondern auch über parkende Autos auf der schmalen Straße. „Sie stehen teilweise so, dass wir mit unseren Autos nicht mehr vom Grundstück runterfahren können“, sagt Gabriele Neumann. Zwischen den parkenden Autos auf die Straße zu gehen wenn sich ein Auto nähert, sei gefährlich. „Weil wir direkt auf der Fahrbahn stehen“, sagen die Anwohner.

Bei den parkenden Autos soll es sich zum Großteil um Fahrzeuge von Mitarbeitern des Evangelischen Krankenhauses sowie Schülern der Krankenpflegeschule handeln. „Hier parkt das halbe Rheinland“, hatte es Jaqueline Lüdeke in einem Brief an das Ordnungsamt geschrieben.

Der Lönsweg sei als kostenfreier Parkplatz in Beschlag genommen worden, nachdem die Stadt 2012 die zeitlich begrenzten eingeschränkten Halteverbotsschilder abgebaut hatte. Seitdem hätten parkende Autos nicht nur einmal verhindert, dass der Müllwagen durch den Lönsweg fahren kann. „Dann müssen die Müllmänner die Säcke einsammeln und zum Fahrzeug schleppen“, sagt Ilona Bungert-Dellit.

Der Hilferuf der Anwohner schien nach massiven Protesten und Gesprächen auch mit Bürgermeister Günther erhöht worden zu sein. In diesem Herbst, hieß es aus dem Rathaus, soll die Straße verkehrsberuhigt werden und Parken nur noch auf markierten Flächen laubt sein.

Doch als die Anwohner nach den Herbstferien nichts hörten und im Rathaus nachhorchten, erhielten sie die Auskunft, dass der zuständige Mitarbeiter nicht mehr bei der Stadt sei und die Sache ruhen würde. „Da fühlt man sich nicht mehr ernst genommen“, sagt Reinhard Dellit.

In einem erneuten Gespräch im Rathaus soll den Anwohnern zugesagt worden sein, dass auf dem Lönsweg maximal eine Stunde geparkt werden darf. Anwohner, die keinen Stellplatz haben, sollen Parkausweise erhalten. Im Januar, so die Zusage, soll alles umgesetzt werden.