Garten-Parzellen sind voller Erfolg

Nermin Ischebeck verpachtet Parzellen am Mettmanner Benninghof. Das läuft gut. Die Pächter konnten jetzt schon die ersten Früchte ihrer Arbeit ernten.

Akkurat beschriftet stecken die handgearbeiteten Holzschilder im Boden auf einer Ackerfläche am Benninghof. Wilde Rauke wächst neben Radieschen, Rübenstiel hat seinen Platz neben Rot- und Weißkohl gefunden. Daneben wachsen und gedeihen Spitz- und Rosenkohl, Brokkoli, Spinat sowie Wirsing und Kohlrabi. Was sie alle eint: Es handelt sich um biologisches Saatgut, das biologisch bewirtschaftet wird. Nicht von Profis, sondern von Liebhabern.

So wie Alice Feuser-Weyrich. Ihre Parzelle hat sie „Wunderland“ genannt. Nicht nur in Anlehnung an ihren Vornamen und Lewis Carolls berühmtes Buch. „Ich habe keine Ahnung, was hier auf mich zukommt.“ Ihr gefällt die Idee, selbst für knackfrisches Gemüse zu sorgen. Draußen zu sein und mit den Händen zu arbeiten. „so richtig schön im Dreck rumwühlen“, lacht sie. Und Tochter Maya (9) unterstützt sie dabei.

„Das ist eine Frage des guten Geschmacks“, ist der Tenor aller Mitstreiter, worum sie sich für die Bio-Parzelle entschieden haben. „Es ist schön zu wissen, was man zu sich nimmt: Mal so ganz ohne Chemie und nur regionale Produkte.“ „Das Bio-Angebot in der Stadt ist eher dürftig“, sagt „Miss Greeny“. Ihr Garten zu Hause reicht ihr zur Selbstversorgung nicht aus, weshalb sie bei Nermin Ischebeck eine Doppelparzelle gemietet hat.

Auf etwa 90 Quadratmetern, Mietpreis für die Saison liegt bei 380 Euro, harkt und pflegt sie jetzt ihre Pflanzen. „Rein theoretisch müsste ich zurzeit jeden Tag rauskommen“, sagt Beate Berenc, wie „Miss Greeny“ eigentlich heißt. Der Mai war viel, viel zu trocken. 160 Liter Wasser vergoss sie zuletzt. „Ein schönes Training“, schließlich wollen die schweren Gießkannen einzeln geschleppt werden. „Im Sommer brauche ich keine Runden im Schwimmbecken zu ziehen. Da habe ich ja meinen Garten.“

Nerman Ischebeck, Vermieterin der Parzellen

Auch das ist ein Fazit, das die Hobby-Gärtner ziehen. „Die Pflege des Gartens macht richtig Arbeit“, erklärt eine fröhliche Blondine, die ihre Parzelle nach ihrem Lieblingskaninchen „Schnuffels delight“ genannt hat. „Doch das ist für mich wie Erholung.“

Und wo nichts mehr geht, der sprichwörtliche Daumen nicht funktioniert oder einfach mal ein Insider-Tipp notwendig ist, steht Nermin Ischebeck parat. „Die macht das echt mit Engelsgeduld“, loben die Neu-Gärtner. Wie es Pflanzenkalender und Witterung vorgeben, verkauft sie vom Anhänger ihres Traktors weitere Jungpflanzen. Bergbohnenkraut, Koriander und Gurke sind zurzeit dran. „Ungeduldige können auch schon die ersten Radieschen ziehen.“

Ein Prachtexemplar in knallrot, zum Anbeißen köstlich, mittelgroß zieht sie aus dem Boden. Und ist in ihrem Element. Schwärmt, wie vielseitig Kürbisse sind („Sie schmecken in Suppen oder als Füllung n Aufläufen“) und dass es in der kommenden Saison ein Basilikumbeet für alle geben soll. „Da kann sich dann jeder dran bedienen.“