Gastronomie: Sie und die Bauernstube sind schon längst eine Institution
Ina Perino und Norbert Graeff haben die urige Kneipe vor 20 Jahren übernommen.
.Mettmann. „Ein bisschen durchgeknallt“, beschreibt Sandra Calhoven lachend den Wirt der Gaststätte Zur Bauernstube an der Elberfelder Straße. Seit acht Jahren ist die Mettmannerin Gast in dem urigen Haus und kennt das Wirtepaar Ina Perino und Norbert Graeff. Eine gute Bindung zu den Gästen ist Teil ihres Erfolgsrezeptes, sagen die beiden. Am Wochenende feierte die Bauernstube den 20. Geburtstag. Ina Perino und Norbert Graeff gehören zu den dienstältesten Gastronomen in Mettmann.
Angefangen hatte vor 26 Jahren alles mit der Liebe. Norbert Graeff hatte damals die Kneipe Bunsenbrenner in Düsseldorf, in der die gelernte Köchin Ina Perino aushalf. „Da war ich noch Chef“, lacht Graeff. Aus privaten Gründen und nach der Trennung von seiner ersten Frau wollte der Wirt den Bunsenbrenner aufgeben und sich mit Ina Perino ein neues Wirtshaus suchen.
Die Bauernstube, die seit 1968 diesen Namen hat, gefiel den beiden auf Anhieb. „Anfangs haben wir knapp vier Jahre beide Gaststätten betrieben“, erzählt Graeff. Eine echte Bewährungsprobe für das Paar, denn Zeit für sich hatten sie kaum noch.
In der Bauernstube hat die gelernte Köchin jetzt das Sagen, sagt Graeff. Verändert hat das Wirtepaar in der Gaststube kaum etwas. Das urige Fachwerkhaus ist schon über 100 Jahre alt und hat seinen ganz eigenen Charme. Bevor das Haus 1968 zur Gaststätte umgewandelt wurde, nutzte die heutige Verpächterfamilie Hunold das Haus und die Nebengebäude als Wohnstätte.
Alte Bilder an den Wänden im Gastraum zeigen die Bauernstube in ihren Anfangsjahren. Und auch in einem dicken Fotoalbum hat Ina Perino unzählige Bilder aus 20 Jahren gesammelt. Feiernde und lachende Gäste auf Weihnachtsfeiern und Sommerfesten sind zu sehen und Fotos vom Karnevalszug in Mettmann, an dem die Bauernstube drei Jahre lang teilnahm.
Zu jedem Bild kennt die Wirtin eine Geschichte, und auch alle Namen der Gäste hat sie im Kopf. „Als wir den ersten Tag geöffnet hatten, kam ein älterer Herr rein und sagte: Ihr seid heute zum ersten Mal hier, aber ich komme schon seit 40 Jahren her“, erinnert sich Ina Perino. Einige Jahre war der Mann noch guter Kunde in der Bauernstube — bis er starb.
Viele Stammgäste hat das Paar kommen und gehen gesehen, und deshalb wissen die beiden, dass der Erfolg der Bauernstube von den treuen Stammgästen abhängt. „Neben meiner guten Küche natürlich“, fügt Ina Perino noch schnell hinzu.
Viele Gäste erwiesen dem Wirtepaar am vergangenen Wochenende die Ehre. Am Freitagabend kamen knapp 300 Gäste, um mit dem Wirtepaar zu feiern. Gestern wurde der Geburtstag mit einem Frühschoppen fortgesetzt. So lange die Gesundheit mitspielt, wollen beide weitermachen. „Auch wenn 20 Jahre lang sechs Tage die Woche arbeiten ganz schön anstrengend ist“, meint Ina Perino.