Stadt macht sich zukunftsfit
Die Verwaltung will mit neuen Ideen auf die demografische Entwicklung in Mettmann reagieren.
Mettmann. Die Mettmanner Bevölkerung wird immer älter. Das geht aus einem Demografiebericht hervor, den die Stadt im April 2009 vorgelegt hat. Demnach waren von 39 560 Menschen, die in Mettmann leben, 10 829 Frauen und Männer 60 Jahre und älter. Das sind 27,37 Prozent der Gesamtbevölkerung. Dieser Entwicklung muss und will die Stadt Rechnung tragen und hat erste Handlungskonzepte erarbeitet.
Auch wenn die Schere zwischen Alt und Jung nicht so weit wie in anderen Städten auseinanderklafft, ist die Zahl der Menschen, die 60 Jahre und älter sind, in den vergangenen 20 Jahren permanent angestiegen, während die Zahl der Kinder in diesem Zeitraum rückläufig war. Das wird Folgen haben: Seniorengerechte Wohnungen in den Innenstädten werden Mangelware, Klassenzimmer und Kindergärten stehen irgendwann leer.
Deshalb haben Führungskräfte der Stadtverwaltung in einem Workshop sechs Themenfelder gesetzt, mit denen dem demografischen Wandel begegnet werden soll. Einen ersten Sachstandsbericht hat die Verwaltung gestern Abend im Rat vorgelegt.
Um Mettmann zukunftsfähig zu machen, wurden die Themenfelder nicht ausschließlich auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt. „Denn wir müssen darauf achten, dass Mettmann auch jungen Menschen und vor allem Familien mit kleineren Kindern etwas zu bieten hat“, sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin für Bildung, Jugend und Soziales.
Daher wurde die Planung in sechs unterschiedliche Strategiefelder gegliedert: 1. Mettmann als familien- und generationenfreundliche Stadt, 2. Bildung in Mettmann, 3. Mettmann als Stadt der Integration, 4. Wohnen in Mettmann, 5. Arbeiten in Mettmann und 6. Einkaufen in Mettmann.
Vorschläge, Anregungen und Lösungsvorschläge sollen die Fachbereiche der Stadtverwaltung im Laufe dieses Jahres erarbeiten und erste Ergebnisse Ende des Jahres der Politik vorstellen. Unter anderem sollen sie die Möglichkeiten neuer Wohnformen, zum Bespiel Wohngemeinschaften im Alter und andere innovative Formen des Zusammenlebens und der Selbsthilfe im Alter entwickeln.
Die Schaffung einer barrierefreien Innenstadt, die für Rollatoren und Kinderwagen geeignet ist, sowie die Attraktivierung der Innenstadt mit Spielgeräten, Sitzbänken oder auch der Nutzung von Hinterhöfen ist ein weiteres Arbeitsfeld. Aber auch der Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren sowie die Schaffung von Angeboten an Schulen für die Über-Mittag- und Ganztagsbetreuung.
Das Thema Demografie soll nicht nur am grünen Tisch bearbeitet werden. Im Mai wollen die Stadt und der Runde Tisch für Seniorenfragen eine erste Podiumsdiskussion veranstalten, um zu erfahren, wie sich die Mettmanner ihr Leben im Alter vorstellen.