Geschichte hautnah: Goldberger Mühle bietet Führungen an

Seit vier Jahren darf in dem historischen Gebäude geheiratet werden.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Traditionell öffnet die Goldberger Mühle immer am 1. Mai ihre Türen für ein geselliges Beisammensein der Bürger. So lockte auch diesmal das sonnige Wetter wieder etliche Mettmanner von der Couch und in die Räume und den Garten des Baudenkmals.

Es gab gespendete Kuchen und Waffeln, draußen wurden Würstchen und Frikadellen gegrillt, dazu wahlweise Kaffee oder Altbier vom Fass. Im Untergeschoss, zu dem eine sehr steile Holtreppe hinunterführt, wurde eigenes Brot gebacken. Von 10 bis 18 Uhr war der Tag der offenen Tür veranschlagt, „es kann aber gerne noch länger gehen“ sagte Hausherr Hans Günther Kampen, „Retter der Goldberger Mühle“ und Vorsitzender des Mühlenvereins. Die gut gelaunten Gäste waren geneigt, dieses Angebot zu nutzen.

Dass die Mühle überhaupt genutzt werden kann, sei es zum 1. Mai, zum „Tag des offenen Denkmals“ im September oder als Stätte für Eheschließungen (gegen eine Spende), war vor 20 Jahren noch kaum denkbar. Die Ruine war zugewuchert und stand kurz vor dem Abriss.

Hans Günther Kampen wollte sich nicht damit abfinden, dass ein Baudenkmal, das 1450 erstmal urkundlich erwähnt wurde und das in den folgenden Jahrhunderten mehrfach umgebaut wurde, ein solches Schicksal ereilen sollte. Er traf Absprachen mit der Stadt und den Denkmalbehörden, sammelte Spenden und mobilisierte die Bürger, um die Mühle in Eigenregie zu restaurieren.

Seit 1998 findet der Tag der Offenen Tür am 1. Mai statt und seit vier Jahren ist die Mühle einer der „Guten Stuben“ der Stadt, die für Hochzeiten oder Feiern gemietet werden kann. Früher wurde hier Korn gemahlen, heute erzeugt die Mühle ihren eigenen Strom. Wer interessiert ist, kann auch eine Führung durch das historische Gemäuer buchen. Drei Führungen gab es am Sonntag für die Besucher.