Gruiten: Nisthilfen für Mehlschwalben werden subventionert
Um noch mehr Gruitener davon zu überzeugen, Mehlschwalben an ihren Häusern nisten zu lassen, subventioniert Landwirt Niepenberg die Anbringung von Kotbrettern.
Gruiten. Noch sind die Mehlschwalben nicht aus dem sonnigen Süden zurückgekehrt. "Aber sie werden Mitte April wieder da sein", sagt Karl-August Niepenberg, Landwirt und selbsternannter Schwalbenbeauftragter der Jägerschaft.
Und wenn die unter Schutz stehenden grazilen Vögel in Gruiten wieder ihre Nester bauen, dann fürchten einige Hausbesitzer um die Fassade ihres Eigenheims. Denn ist in den Nestern der Mehlschwalben, gebaut aus Lehm- und Erdklümpchen, der Nachwuchs geschlüpft, sind Schmutz und Kot die Folge.
Nachdem aus diesem Grund in Gruiten immer wieder Nester von Häusern abgeschlagen wurden, hatten Niepenberg und Landschaftswächter Hans-Joachim Friebe Ende Februar für den Schutz der Mehlschwalbe geworben.
"Lassen Sie zu, das Schwalben an Ihren Häusern nisten", appellieren sie an die Gruitener Hausbesitzer. Weil sie aber Verständnis für deren Sorgen um ihre Hausfassaden haben, empfehlen sie das Anbringen von Kotbrettern unterhalb der Nester.
Dafür stellen Niepenberg und die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann je 500 Euro zur Verfügung, mit denen das Anbringen der Kotbretter subventioniert wird."Der laufende Meter kostet inklusive Anbringung 30 Euro", sagt Niepenberg. Der Zuschuss liegt bei zehn Euro pro laufendem Meter.
In Zusammenarbeit mit der örtlichen Dachdeckerfirma Fügener und Vergin wurden bereits erste Bretter an Häusern am Dinkelweg (neben dem Regenrückhaltebecken) angebracht.
"Fünf Meter Brett kosten zum Beispiel 150 Euro", sagt Niepenberg. Nimmt man bei der Anbringung die Hilfe des Dachdeckers in Anspruch, stellt der eine Rechnung über die gesamte Dienstleistung aus und zieht vom Rechnungsbetrag den Zuschuss gleich ab.
"Wir können in diesem Jahr maximal 100 Kotbretter fördern", sagt Niepenberg. "Darüber hinaus müssen die gesamten Kosten selbst getragen werden."
Er geht davon aus, dass 30 bis 40 Häuser in Gruiten für die Schwalben in Frage kämen. Hängen Nester über Fensterbänken, kann auf Kotbretter verzichtet werden. Stattdessen empfehlen Niepenberg und Fiebe diese mit Selbstklebefolie während der Nistperiode (Mai bis September) zu schützen.