Gruiten: Schule zieht mit 500 Kisten um
Für den Neubau der Grundschule Mittelhaan wird ein Jahr lang im Gebäude der Pestalozzischule unterrichtet.
Gruiten. Die Kisten sind gepackt, der Umzugswagen ist bestellt. Am Freitag verabschiedeten sich die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Mittelhaan von ihrer alten Schule. Nachdem der Stadtrat für den Neubau an der Dieker Straße gestimmt hatte, waren die Tage am alten Standort gezählt.
Aber so richtig traurig war eigentlich niemand. "Es ist schon merkwürdig, auf 500 Kisten zu sitzen. Aber wir sind froh, dass wir es jetzt endlich geschafft haben", blickt Schulleiterin Gabriele Steven auf anstrengende Wochen zurück. Denn nach der endgültigen Entscheidung, das alte Gebäude abzureißen, musste alles ziemlich schnell gehen.
Noch in der ersten Ferienwoche soll der Umzug in die leer stehende Pestalozzischule über die Bühne gebracht werden, damit genug Zeit bleibt, die ersten Kisten auszupacken. "Es ist natürlich alles etwas enger, weil die Klassen kleiner waren. Aber es wird schon klappen", ist Gabriele Steven optimistisch, dass die Übergangslösung funktionieren wird. Im kommenden Jahr soll der Neubau bezugsfertig sein.
"Wir haben in der Pestalozzischule schon die Infrastruktur einer Schule, das ist ein großer Vorteil. Außerdem wurde das Gebäude entrümpelt und das Nötigste renoviert", so die Schulleiterin. Für den Schulweg sieht sie keine Probleme: "Die Schule liegt in unserem Einzugsbereich, und alle Kinder können sie erreichen."
Inmitten von Kistenbergen kam zumindest bei einigen Schülern dann doch noch Wehmut auf. Vor allem die Viertklässler mussten sich für immer von ihrer Grundschule verabschieden. Sie werden auf die weiterführenden Schulen wechseln, bevor es im Neubau an der Dieker Straße weitergehen kann mit dem Unterricht.
"Ich geh’ ja auch noch zur Musikschule, und weil die dann in demselben Haus ist, sehe ich das ja alles wieder", freut sich Maria (10). Schulfreundin Arienne (9) war am Freitag schon ein bisschen traurig. "Aber wir durften noch die Wände bunt bemalen und unsere Namen dran schreiben."
Ihre neue Schule, in die sie mindestens für ein Jahr einziehen werden, haben die Grundschüler übrigens auch schon in genommen. "Die ist ziemlich klein", macht sich Nils (10) Sorgen, dass es eng werden könnte auf dem Schulhof und in den Klassenzimmern.
Deshalb haben die Lehrerinnen beim Packen auch die Gelegenheit genutzt, zu entrümpeln. "Wir haben jedes Teil in der Hand gehabt und uns genau überlegt, was wir davon noch brauchen", sagt Schulleiterin Gabriele Steven.
Wenn alles läuft wie geplant, sollen die alten Schulgebäude an der Dieker Straße im Mai abgerissen werden. Ein Jahr später soll der Neubau stehen, im Sommer 2011 könnten die 240 Grundschüler in ihre neue Schule einziehen. 7,9 Millionen Euro sind im Haushalt für das Großprojekt vorgesehen, allerdings muss die Stadt diese Summe nicht auf einen Schlag überweisen, sondern bezahlt über einen Zeitraum von 25 Jahren.