Erkrath: Max-Planck-Strasse - Tempo 30 – oder auch nicht
Ob die Stadt den Beschluss des Fachausschusses umsetzt, ist offen.
Erkrath. Für die Anwohner der Max-Planck-Straße in Unterfeldhaus könnte bald ein neuer und ruhigerer Abschnitt in der wechselhaften Geschichte ihrer Straße beginnen.
Die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr beschlossen jetzt, dass auf der Max-Planck-Straße im Bereich der Wohnbebauung künftig rund um die Uhr das Tempolimit 30 gilt.
Ein Beschluss, der die Anwohner zwar erfreute, doch nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen ließ. Denn das Bürgervotum Max-Planck-Straße will mehr. Das Wohngebiet, das die beiden Gewerbeparks in Hochdahl und Unterfeldhaus trennt, soll nach dem Willen der Anwohner und Teilen der Ratsmehrheit zur Lkw-Sperrzone werden.
Dieser Vorschlag fand bei CDU und FDP keine Zustimmung. Ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen geht ihnen zu weit. Die beiden Parteien befürchten Nachteile für die ansässigen Betriebe. Doch es sei gerade der Lkw-Verkehr, der den Anwohnern zu schaffen mache, wie Helmuth Vorholt vom Bürgervotum Max-Planck-Straße erklärte.
Ein Gutachter soll nun im Auftrag der Stadt eine Verkehrszählung durchführen und die Lärmbelastung für die Anwohner ermitteln. Mit dem Ergebnis dieses Gutachtens will der Ausschuss dann über ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen beraten.
Die Einführung eines Schutzstreifens für Fahrradfahrer an den Fahrbahnrändern der Max- Planck-Straße wurde ebenfalls beraten. Diesen Radweg lehnten CDU und FDP jedoch vehement ab. Das würde Radfahrern lediglich eine trügerische Sicherheit auf der stellenweise engen Straße bieten, hieß es.
BmU, Grüne und SPD forderten Alternativen zur bisherigen Verkehrsführung. "Die derzeitige Situation ist gefährdend für Radfahrer", sagte Bernhard Osterwind (BmU).
Doch trotz aller Beratung - ändern wird sich für Radfahrer zunächst einmal nichts. Am Ende einigten sich beide Seiten völlig überraschend darauf, dass Tempo 30 auf der Max-Planck-Straße genügend Schutz für Radfahrer biete.
Möglicherweise kommt es aber gar nicht dazu, denn Bürgermeister Arno Werner sagte am Donnerstag auf Nachfrage der WZ, dass der Beschluss auf Tempo 30 nicht automatisch bedeutet, dass er auch umgesetzt wird: "Wir werden das intensiv prüfen. Es kann aber als Ergebnis dabei herauskommen, dass die Verwaltung die Einführung von Tempo 30 aus verkehrsrechtlichen Gründen ablehnt."
In der Vergangenheit, so Werner, seien die Voraussetzungen für Tempo 30 am Tage nicht erfüllt worden. "Ich weiß im Moment nicht, was sich daran geändert haben sollte."