Gruiten: Schüler feuern Küken an
An der Grundschule Gruiten lernen die Kinder viel über die gefiederten Tiere.
Gruiten. "Meiner heißt Kleini", sagt ein Schüler der zweiten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Gruiten beim Blick in den kleinen Käfig, in dem 26 frisch geschlüpfte Küken herumwuseln. Neben dem Käfig steht ein Brutkasten, in dem noch 17 Eier liegen.
Ob die Schale bei den verbliebenen Eiern einen Riss bekommt, wird von den Schülern aufmerksam beobachtet. So wie am Montag, als das erste Küken schlüpfte. Die gesamte Klasse stand um den Brutkasten herum und beobachtete, wie sich das kleine Geschöpf aus der harten Schale pellte. Sie unterstützten es sogar mit Durchhalteparolen: "Du schaffst das", feuerten sie das Küken im Chor an - erfolgreich.
Angestoßen worden war dieses Projekt von einem der Schüler der Klasse: Leon, dessen Großvater Klaus Herring der zweite Vorsitzende des Rassegeflügelzuchtvereins Gruiten ist. Nur so bekam die Klasse Zugang zu befruchteten Hühnereiern.
"Nach der Befruchtung der Eier brauchen die Küken ungefähr 21 Tage bis zum Schlüpfen. Diesen Termin haben wir genau abgepasst und die Eier am Montag in die Klasse gebracht", sagt Herring.
Und prompt schlüpfte am selben Tag auch das erste Küken. Der Verein stellte außerdem den Brutkasten und den Käfig zur Verfügung, damit die Schüler die gesamte Entwicklung vom Ei zum Küken mitverfolgen konnten.
Für die Klassenlehrerin Valeska Zundler bedeutet dieses Projekt vor allem, dass die Schüler Biologie hautnah erleben können. "Das Küken sich entwickeln zu sehen und anfassen zu können, ist viel besser, als sich Bilder in einem Buch anzusehen."
Vorab haben sich die Schüler intensiv auf die gefiederten Gäste vorbereitet. Im Internet haben sie recherchiert und sie haben Bücher gelesen. Schließlich sollten sich die Küken wohl fühlen. Dafür haben sie eine Wärmelampe, spezielles Körnerfutter und genügend Wasser bereit gestellt.
Vor einigen Tagen wurden die Küken zurück zum Züchter gebracht. Nach den Osterferien will die Klasse sie aber auf jeden Fall besuchen. Die "Kleinis", wie sie von den Kindern genannt werden, sind dann schon um einiges gewachsen.