Haan: Abwasser wird gesplittet bezahlt
Gebühren 2009: Die Grundsteuer- und Gebührenbescheide für das laufende Jahr werden ab Freitag verschickt. Zum ersten Mall weisen sie auch die Gebühren für die Abwasserbeseitigung aus.
Haan. Es ist unausweichlich: Mit Jahresbeginn flattern Haus- und Wohnungseigentümern die Grundsteuer- und Gebührenbescheide ins Haus. Müllabfuhr, Straßenreinigung, Winterdienst und natürlich die Grundsteuern gilt es für 2009 zu bezahlen. Und erstmals weist das städtische Schreiben auch die Gebühren für die Abwasserbeseitigung aus.
Denn so gesplittet wie die Abwassergebühr seit dem 1. Januar berechnet wird, so gesplittet muss sie auch bezahlt werden. Die Gebühr für das Schmutzwasser wird weiterhin nach der bezogenen Frischwassermenge berechnet. Die entsprechenden Rechnungen erstellen und verschicken die Stadtwerke. Die Niederschlagsgebühr, die sich nach der Größe der bebauten, befestigten und an die öffentliche Kanalisation angeschlossenen Flächen richtet, wird mit dem Gebührenbescheid 2009 ab Freitag verschickt.
"Spätestens Ende kommender Woche haben alle Gebührenbescheide ihre Empfänger erreicht", sagt Jürgen Willems, Mitarbeiter im Bauverwaltungsamt und Projektleiter in Sachen gesplitterter Abwassergebühr. Rund 12000Bescheide werden vom städtischen Steueramt verschickt. "Aber sie sind nicht rechtskräftig", sagt Bauverwaltungsamtsleiter Bernd Duske und versichert: "Korrekturen werden jederzeit vorgenommen." Seine dringende Bitte: "Sollte der Gebührenbescheid fehlerhaft sein, reichen Sie nicht sofort Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf ein, sondern wenden Sie sich zuerst an die Stadtverwaltung."
Zur Erinnerung: Die Stadt hatte im vergangenen Jahr etwa 6800 Fragebögen verschickt, um die Größe der versiegelten Grundstücksflächen abzufragen. 4595 kamen zurück, 2168blieben unbeantwortet. Weil die Stadt aber die versiegelten Flächen unter anderem anhand von Luftbildern ermittelt hat, kann sie die entsprechenden Bescheide an alle Grundstückseigentümer verschicken.
"Für Besitzer von Einfamilienhäusern wird sich nicht viel ändern", sagt Duske, "Für Unternehmen wird es teurer." Ein Rechenbeispiel: Geht man davon aus, das eine Person 50 Kubikmeter Trinkwasser im Jahr verbraucht, musste eine vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus im vergangenen Jahr 530Euro bei einem Preis von 2,65 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser bezahlen. In diesem Jahr wird anders gerechnet: Für das Schmutzwasser werden jetzt zwei Euro berechnet, was für die Jahresrechnung einen Betrag von 400 Euro bedeutet.
Hinzu kommt die Gebühr - 62 Cent pro Quadratmeter - für die versiegelte Fläche. Ein normales Einfamilienhaus kommt im Durchschnitt auf 150Quadratmeter und muss dafür 93Euro bezahlen. "In diesem Fall muss diese Familie sogar weniger als im vergangenen Jahr zahlen", sagt Duske. Je größer die versiegelte Fläche, zum Beispiel durch Doppelgaragen, große Zufahrten, desto höher fällt die Niederschlagsgebühr aus.
Die Stadt trifft das übrigens auch. Wenn sie an der Hochdahler Straße einen Kunstrasenplatz anlegt, schafft sie damit eine versiegelte Fläche. Duske: "Die Stadt muss uns das wie jeder normale Bürger auch melden."