Haan: Die Feuerwehr musste 2009 so oft wie noch nie ausrücken
Auch beim stellvertretenden Leiter der Wehr, Mikro Braunheim, brannte es.
Haan. Die Feuerwehr kann auf ein einsatzreiches Jahr 2009 zurückblicken. Die Einsatzkräfte mussten so häufig wie noch nie ausrücken. "Statistisch gesehen sind wir 17 Mal am Tag zu Einsätzen gerufen worden", sagte Mirko Braunheim, stellvertretender Leiter der Haaner Feuerwehr am Freitag beim Neujahrsempfang.
Während die Feuerwehr 2008 zu 5.688 Einsätzen alarmiert wurde, waren es im vergangen Jahr deutlich mehr: 6.198 Mal musste die Feuerwehr ausrücken. Es ging um 100 Brandeinsätze (2008: 86), 398 technische Hilfeleistungen (2008: 378), 2291 medizinische Notfälle (2008: 2.035), 3.350 Krankentransporte (2008: 3148) und 59 medizinische Erstversorgungen (2008: 41).
Einen Brandeinsatz mit dramatischen Folgen gab es bereits einige Stunden nach dem Neujahrsempfang 2009 zu bewältigen. "Eine 55-jährige Frau verlor bei einem Brand ihr Leben in Gruiten", erinnert sich Braunheim. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr war im vergangenen Jahr ebenfalls auf die Hilfe der Haaner Feuerwehr angewiesen: Nach einem Blitzeinschlag brannte das Dachgeschoss seines Hauses aus. Braunheim: "Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei allen Helfern bedanken."
Doch nicht nur auf die üblichen Einsätze musste die Haaner Wehr im vergangenen Jahr gefasst sein. Eine Kälteperiode und Schnee sorgten auch im Januar 2009 für eine erhebliche Belastung der Einsatzkräfte und der Gerätschaften. Und neben Bombendrohungen sorgte auch noch die Schweingerippe für Trubel bei der Feuerwehr.
Künftig wird die Haaner Feuerwehr möglicherweise vor dem Problem stehen, dass es nicht genügend Kräfte für so viel Arbeit gibt. "Von der angekündigten Änderung der Wehrpflicht sind wir auch betroffen", sagt Carsten Schlipköter, der Leiter der Feuerwehr. Nicht nur der Wehrdienst, auch der Zivildienst soll verkürzt werden. Bei der Haaner Feuerwehr absolvieren zurzeit zwei Zivis ihren Dienst.
Auch die Anforderungen in der Schule lassen den Jugendlichen immer weniger Freizeit und damit weniger Zeit für die Jugendfeuerwehr. "Nur mit technischen Geräten und roten Fahrzeugen ist die Jugend heute nicht mehr zu begeistern", betonte Schlipköter.
Da sich die Arbeit bei der Feuerwehr doch eher traditionell gestaltet, werde die Attraktivität immer mehr abnehmen. Großes und wichtiges Thema ist bei der Haaner Feuerwehr immer noch der Bau einer neuen Feuer- und Rettungswache. "Der Zustand der Wache ist mittlerweile unzumutbar. Es besteht dringender Handlungsbedarf", sagte stellvertretender Bürgermeister Klaus Mentrop. "Der Dachdecker ist hier schon Dauergast." Der Bau sei bereits schon vor einem Jahr vom Rat beschlossen worden. "Die Verwaltung arbeitet auf Hochtouren", versicherte Mentrop: "Noch im Januar gehen die Unterlagen zum Kreis Mettmann." Aufgrund der bevorstehenden Haushaltssicherung sei Haan allerdings auf die Zustimmung des Kreises Mettmann angewiesen. "In dem Punkt sind wir jedoch zuversichtlich. Wir haben bereits positive Signale aus der Kreisverwaltung erhalten", sagte Mentrop.