Haan: Die Malteser dürfen doch in ihrem Domizil bleiben
Das Heim der Malteser ist verkauft. Doch die Ehrenamtler müssen dennoch nicht um ihre Existenz bangen – sie dürfen die nächsten zehn Jahre bleiben.
Haan. Die Malteser können aufatmen: Obwohl die Stadt ihr Heim verkauft hat, dürfen sie an der Dieker Straße 65 bleiben. Die größte Sorge der freiwilligen Helfer scheint damit ausgeräumt.
Bereits vor zwei Jahren ließ die Stadt das Gebäude, in dem die Malteser in Haan untergebracht sind, bewerten und stellte den möglichen Verkauf ihrer Unterkunft in Aussicht. Für die Ehrenamtler ein Schlag ins Gesicht, hatten sie doch ihr Dienstgebäude von Grund auf saniert.
"20 000 Euro haben wir investiert und tapeziert, gestrichen, das Mobiliar angeschafft, repariert und Bäder gefliest", sagt Malteser-Sprecher Enzo Notizia.
"Wenn wir hier raus gemusst hätten, dann wäre uns eine Menge Geld verloren gegangen." Schon allein die Umzugskosten hätten in diesem Fall mehr Geld verschlungen als die Malteser zur Verfügung gehabt hätten.
Doch die Malteser konnten bleiben, immer mit der Angst im Nacken, an der Dieker Straße nur noch geduldet zu sein. "Wir haben immer nach einer Lösung gesucht, die auch im Sinne der Malteser war", sagt Bürgermeister Knut vom Bovert.
"Das Gebäude hat auch gar nicht zum Verkauf gestanden, weil es vorrangig den Maltesern als Unterbringung diente. Jemand, der diese Problematik kannte, ist an uns herangetreten und bot an, das Gebäude zu kaufen und die Malteser dort zur Miete bleiben zu lassen." Zum Kaufpreis und Käufer wollte der Bürgermeister keine Angaben machen.
Eine Heizungs- und Lüftungsfirma aus Haan, so die Malteser, hat Anfang des Monats das Gebäude gekauft. Das Unternehmen wolle im Erdgeschoss Büroräume beziehen, die Fahrzeughalle und die übrigen Räume würde es den Maltesern überlassen.
Der neue Mietvertrag der Malteser ist noch nicht unterzeichnet, aber er soll besiegeln, dass ihre Unterkunft die nächsten zehn Jahre Unterkunft gesichert sein soll. Und es kommt noch besser: Der Kreis hat den Maltesern einen Einsatzwagen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Vor zwei Jahren gaben die Malteser ihre eigenes betagtes Fahrzeug auf, seitdem mussten sie sich aus der Nachbarstadt Solingen für Bereitschaftsdienste einen fahrbaren Untersatz leihen - und bezahlen. "Jetzt können wir bei Veranstaltungen landesweit eingesetzt werden, zum Beispiel beim Public Viewing in Dortmund oder bei Fußballspielen oder als ADAC-Rückholer", sagt Enzo Nozitia - und so auch mehr Geld verdienen.
"Es war schon an der Grenze", sagt ein Mitglied der Malteser. Länger hätte sich die Ortsgruppe nicht halten können. Enzo Notizia ist da anderer Meinung. "Ich glaube nicht, dass das das Ende der Malteser in Haan gewesen wäre. Wir haben einen so festen Kern - dann hätten wir in einer Garage weitergemacht."