Mettmann: Stadt investiert in Kinder
In drei Jahren soll es 335 Betreuungsplätze für unter Dreijährige geben.
Mettmann. In drei Jahren will Mettmann 335 Betreuungsplätze für Kinder vorhalten, die noch keine drei Jahre alt sind. 70 Prozent dieser Plätze sollen in Kindertagesstätten geschaffen werden, 30 Prozent sollen über die Kindertagespflege (Tagesmütter) abgedeckt werden.
"Ein ehrgeiziges Ziel. Aber ich glaube, wir schaffen das", sagt Astrid Hinter-thür, Fachbereichsleiterin für Bildung, Jugend und Soziales im Mettmanner Rathaus.
Für Kinder ab drei Jahren besteht in Deutschland seit 1996 ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Ab 2013 haben auch Kinder unter drei Jahren - die so genannten U3-Kinder - einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.
Die Städte sind angehalten, für 35 Prozent dieser U3-Kinder einen Platz vorzuhalten. "Weil man davon ausgeht, dass diese Zahl dem tatsächlichen Bedarf entsprechen wird", erklärt Fachbereichsleiterin Hinterthür.
Die restlichen Kinder brauchen keinen Platz, glauben die Experten im Ministerium. Nach der letzten statistischen Erhebung leben derzeit 956 Kinder in Mettmann, die noch keine drei Jahre alt sind.
Für die 866 Kinder zwischen drei und sechs Jahren, die in Mettmann leben, kann die Stadt den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz zu 95 Prozent erfüllen.
Wartelisten für die restlichen fünf Prozent gibt es nicht. Sie werden in privaten Einrichtungen oder in anderen Städten betreut.
Wenn die neue fünfgruppige Kindertageseinrichtung am Kirchendeller Weg im Frühjahr 2012 fertiggestellt ist, wird die Stadt nach Ansicht von Astrid Hinter-thür mit Betreuungsplätzen gut ausgestattet sein.
Der Antrag für den Kita-Neubau wurde beim Landesjugendamt eingereicht. Jeder neue U-3-Platz wird mit Investitionskosten von 20 000 Euro gefördert. "90 Prozent übernimmt das Land, zehn Prozent die Stadt", so Hinterthür.
In vielen städtischen Einrichtungen, aber auch in den Kitas der freien Träger stehen noch umfangreiche Um- und Anbaumaßnahmen an, um die Betreuungsplätze für U3-Kinder auszubauen. An der Teichstraße wurden die Umbauarbeiten in der dreigruppigen Einrichtung bereits abgeschlossen.
Das städtische Kinder- und Familienzentrum Händelstraße feierte unlängst Richtfest. Zwischen den zwei Gebäuden entstehen neue Sanitär- und Ruheräume, die für eine U3-Betreuung vorgeschrieben sind. In Obschwarzbach will die Stadt im kommenden Jahr Umbauarbeiten in Angriff nehmen.
Die kirchlichen und freien Träger haben ihre Einrichtungen für die U-3-Betreuung bereits fertiggestellt oder planen umfangreiche Maßnahmen.
So wird beispielsweise die Evangelische Kirchengemeinde Mettmann ihre Einrichtungen an der Donaustraße sowie Am Hoshof aufwändig umbauen beziehungsweise komplett neu bauen. Im Awo-Kindergarten an der Düsseldorfer Straße wird ab dem 1. August eine neue Gruppe eingerichtet.