Haan: Köhler geht – der Trödel bleibt
Die Närrische Zelle organisiert erstmals den weihnachtlichen Trödelmarkt.
Haan. Fritz Köhler hat die Organisation des weihnachtlichen Trödelmarktes abgegeben. 17 Jahre lang haben er und seine Frau Gaby das Großereignis am ersten Advent in der Haaner Innenstadt veranstaltet - jetzt übernimmt der Verein Närrische Zelle diese Aufgabe.
"Nachdem wir jetzt diese Lösung gefunden haben, fällt mir der Abschied nicht so schwer", sagt der 63-Jährige, der den Trödelmarkt immer als Privatperson gestemmt hat.
"Ich wusste immer, wo ich am ersten Advent sein würde", sagt Köhler und schmunzelt. An seiner Seite waren seine Frau und langjährige Helfer wie Ralf Geraedts und Rafael Harlos, die ihre Erfahrungen auch bei der 37. Auflage des Trödelereignisses einbringen werden.
Drei Jahre lang suchte Fritz Köhler einen Nachfolger, der den Markt in seinem Sinne fortsetzt. "Ich und meine Helfer, wir sind ja nicht mehr die jüngsten", begründet er die Übergabe der Organisation in jüngere Hände. Und die - allen voran Teddy Henschke - werden (wie schon Köhler) darauf achten, dass nur Privatpersonen mittrödeln. Gewerbliche Händler waren und werden nicht zugelassen.
Genau das macht den Charme der Traditionsveranstaltung aus. Es wird nur das zu kleinen Preisen angeboten, was Keller, Dachböden und Garagen hergeben. "Teilweise sind die Teilnehmer schon in der zweiten Generation dabei, mussten als Kinder schon ihre Eltern begleiten und sind jetzt selbst dabei", sagt Köhler.
In den ersten Jahren waren es immer gut 400 Trödler, deren Stände sich auf die gesamte Innenstadt verteilten. Inzwischen liegt die Zahl bei knapp 300. Aber der Bedarf ist laut Köhler ungebrochen: "Der Markt steht zwar in keinem Trödelmarktkalender, ist aber in der gesamten Region bekannt. Die Besucher kommen sogar aus Krefeld zu uns."
Eine Attraktion soll der Markt auch in Zukunft bleiben - wenn auch mit einigen Veränderungen. Die Trödelstände werden nur noch auf dem Neuen Markt verteilt, um die Pyramide herum, die auch in diesem Jahr auf dem Brunnen platziert wird. Dementsprechend erhält der Markt jetzt den ortsbezogenen Beinamen "um die Pyramide".
"Ich war ja sowieso immer dabei", sagt Henschke und meinte seinen Imbissstand, an dem sich Trödler und Besucher stärken konnten. "Aber ein paar schlaflose Nächte hatte ich jetzt schon", gibt er zu. Dabei wird er an den Spielregeln für das Geschehen vor, auf und nach dem Markt nichts ändern.
Für die Trödler, die morgens ab 5 Uhr aufbauen dürfen, werden Zufahrten über die Kaiser- und die Mittelstraße eingerichtet, abgefahren wird in Richtung Hotel Savoy. "Autos oder auch Anhänger sind auf dem Gelände nach wie vor nicht zugelassen."