Haan: Kritik am Durchgangsverkehr
Die Stadtverwaltung stellte die Ausbaupläne für Bismarck- und Wilhelmstraße vor. Die Entscheidung trifft der Stadtrat.
Haan. Am Ende war das Ergebnis eindeutig: Dürften die Anwohner der Wilhelmstraße über den geplanten Ausbau ihrer Straße entscheiden, würden sie die von der Verwaltung als Variante 2 vorgestellte Sanierung wählen. Die sieht eine Verkehrsberuhigung in Form von versetzten Bauminsel ähnlich wie auf der Kölner Straße vor.
Gut 50 Anwohner der Wilhelmstraße waren am Donnerstagabend in die Aula des Gymnasiums gekommen, um sich über die Ausbaupläne zu informieren und Bedenken und Anregungen zu äußern. Dabei machten sie deutlich, wie sehr es ihnen missfällt, dass ihre Straße sich im Laufe der vergangen Jahre zur Durchgangsstraße entwickelt hat. "Wollen Sie die Wilhelmstraße wieder zu Wohnstraße machen?", fragte ein Anwohner hoffnungsvoll. Ein anderen forderte deutlicher: "Jedes dritte Auto, dass bei uns durchfährt, hat ein Solinger Kennzeichen. Wir wollen, dass der Durchgangsverkehr gestoppt wird."
Diese Forderung wird die Stadt nicht erfüllen können. "Wir klassifizieren die Wilhelmstraße derzeit als Haupterschließungsstraße. Davon soll auch nicht abgerückt werden", sagte Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld, der mit vier Mitarbeitern in die Aula gekommen war. Er verwies auf den Verkehrsentwicklungsplan, den die Stadt erstellt. "Alle kritischen Punkte in der Stadt kommen auf den Prüfstand", kündigte er. Doch das wird aus der Wilhemstraße keine Anwohnerstraße machen. "Die Straße versorgt ja ein ganzes Wohnviertel", sagte Buckesfeld.
Wichtig war den Anwohnern auch, dass der historische Charakter der Straße erhalten bleibt. "Davon gibt es in der Stadt nicht mehr viele", sagte eine Bürgerin.
Versprechen konnte Matthias Buckesfeld den Anwohnern allerdings nichts, weil die endgültige Entscheidung der Stadtrat im kommenden Jahr trifft. Das gilt auch für den Ausbau der Bismarckstraße, der am Donnerstagabend ebenfalls vorgestellt wurde. Die Anwohner der Bismarckstraße haben deutlich gemacht, dass sie auf öffentliche Parkplätze nicht angewiesen sind und dementsprechend in ihrer Straße auch keine wollen. Lediglich dem Kindergarten würden sie Halteraum zugestehen.