Haan: Trödelmarkt - Die „Sehleute“ kommen am Nachmittag
Seit 15 Jahren organisieren Gaby und Fritz Köhler den weihnachtlichen Trödelmarkt. In diesem Jahr werden 300 bis 400 Stände in der Innenstadt aufgebaut.
Haan. Mehr als 300 Stände verwandeln die Haaner Innenstadt am 1. Advent (30. November), wieder in eine überdimensionale Trödelmeile. Zum 35. Mal wird zum Handeln, Feilschen und Schnäppchenjagen aufgerufen.
Fritz Köhler: Die Idee kam mit den ersten Weihnachtsmärkten auf. Es sollte eine Mischung aus Weihnachtsmarkt und Trödelmarkt sein.
Köhler: Ja. Der Markt hat seinen weihnachtlichen Charakter verloren. Früher haben wir noch den schönsten weihnachtlich geschmückten Stand prämiert, Bratäpfel und Gebäck angeboten, und ich bin ins Nikolaus-Kostüm geschlüpft.
Köhler: Es ist ja auch eine Zeit, in der die Leute ihre Keller leer räumen und Weihnachtsgeschenke suchen. Ich selbst wollte schon ein Adventsgesteck kaufen, habe aber beschlossen, bis zum Trödelmarkt zu warten. Da findet man immer etwas Selbstgebasteltes.
Köhler: Nein. Gegen die kämpfen wir vehement an. Wir haben auch schon Profis runtergeworfen. Wenn wir die zulassen, ist der Markt irgendwann kaputt.
Köhler: Davon kommt mehr als die Hälfte aus Haan. Und die anderen müssen auf jeden Fall einen Bezug zu Haan haben. Aber es machen ja auch viele Vereine mit. Und auch wir spenden den Erlös des Trödelmarktes an Haaner Organisationen.
Köhler:. Wir erwarten zwischen 300 und 400 Stände. Seitdem man im Internet spezielle Sachen verkaufen kann, sind es nicht mehr ganz so viele wie am Anfang. Die einen schreckt die Jahreszeit ab, während andere sagen: ,Das muss so sein’.
Köhler: Das Aufstehen um 4 Uhr und all die Stunden bis zum Ende am frühen Abend durchzuhalten.
Köhler: Die ersten kommen schon um 5 Uhr, stöbern mit Taschenlampen in den Kisten und Kartons der Trödler. Offiziell geht der Markt ja erst um 8 Uhr los. Es empfiehlt sich, schon am Vormittag zu kommen. Wenn das Wetter gut ist, kommen nach dem Mittagessen die ,Sehleute’. Die gucken viel, kaufen selten, aber in der Regel fällt für die Verkäufer doch noch was ab.
Köhler: Wir hatten ja schon alles: Sturm, Regen und 2006 den vielen Schnee. Ich wünsche mir, dass es am ersten Advent leicht kalt ist, so dass der Glühwein schmeckt, man leicht vermummt über den Markt gehen und das ein oder andere Teil mit nach Hause nehmen kann.
Köhler: Uns ärgert es am meisten, dass einige schon am Samstagabend versuchen, sich die besten Plätze zu sichern. Die ketten zum Beispiel ihre Tapeziertische an. Denn wir vergeben vorab die Stände nicht, sondern die Trödler werden am ersten Advent ab 4Uhr eingewiesen. Das ist eine vereinfachte Methode, die immer noch funktioniert.
Köhler: Dazu sage ich nichts mehr. Ich will meine Aussage im kommenden Jahr nicht wieder widerrufen müssen.