Haan: Umzug in den Osterferien
Im Mai beginnt der Abriss der Grundschule Mittelhaan. Für acht Millionen Euro wird eine neue gebaut.
Haan. Mit der Entscheidung des Stadtrates, jetzt endgültig grünes Licht für den Neubau der Grundschule Mittelhaan an der Dieker Straße zu geben, tritt ein straffer Zeitplan in Kraft. Der Vertragsabschluss mit dem Investor soll bis zum 10.März erfolgen.
In den Osterferien zieht die Grundschule mit ihren 240 Schülern bis zur Fertigstellung des Neubaus in die seit vergangenem Sommer leer stehende Pestalozzischule. Im Mai wird mit dem Abriss der beiden alten Gebäude begonnen, die aus den 1920er-Jahren stammen. Das neue soll im Mai 2011 stehen und zwei Monate später in Betrieb genommen werden.
Die Schule unter der Leitung von Gabriele Stevens ist bereits seit Monaten auf den Umzug und das Unterrichten für anderthalb Jahre in den Räumen der ehemaligen Förderschule vorbereitet. "Nachdem die Entscheidung für den Neubau jetzt definitiv gefallen ist, werden wir nach und nach die Eltern über die anstehenden Veränderungen informieren", sagte sie am Mittwoch auf Nachfrage.
7,9 Millionen Euro sind im Haushalt für das Großprojekt vorgesehen, allerdings muss die Stadt diese Summe nicht auf einen Schlag überweisen, sondern bezahlt über einen Zeitraum von 25 Jahren mit vierteljährlichen Ratenzahlungen die Bau-, Finanzierungs- und Betriebskosten sowie Teile der Instandsetzung des Gebäudes.
"Das führt dazu, dass das Projekt für die Stadt deutlich preiswerter wird, als wenn wir es in Eigenregie realisiert hätten", sagte Technischer Beigeordneter Matthias Buckesfeld am Mittwoch auf WZ-Nachfrage. "Das wurde betriebswirtschaftlich ganz seriös untersucht." Die neue Schule und das Grundstück an der Dieker Straße bleiben im Besitz der Stadt.
"Das war ein zähes Ringen", sagte Bürgermeister Knut vom Bovert am Mittwoch und meinte die Debatte im Stadtrat. Denn der Grundschul-Bau bedeutet für die Stadt aufgrund der angespannten Haushaltslage erhebliche finanzielle Einschränkungen in den kommenden Jahren. Das hatte zu einer grundsätzlichen Debatte darüber geführt, ob der Bau überhaupt vergeben werden sollte. Am Ende fiel die Entscheidung für das neue Gebäude, das die Bauverwaltung seit drei Jahren plant.
Das Haushaltrecht erlaubt der Stadt jährliche Investitionen in einer Höhe von einer bis 1,3 Millionen Euro. Die jährlichen Kosten für die Grundschule Mittelhaan sind mit rund 700.000 Euro haushaltsrechtlich festgeschrieben. Für weitere Investitionen bleibt da nicht mehr viel übrig.
"Der Landrat verlangt von uns eine Prioritätenliste", sagte vom Bovert. An erster Stelle steht die neue Schule, auf Platz zwei die neue Feuerwache. "Wir werden alles daran setzen, die Wache zusätzlich realisieren zu können, auch wenn das eng wird", fügte er hinzu. Er hofft, dass die Fachaufsicht (der Landrat) für die Feuerwehr eine Ausnahmegenehmigung erteilen wird.