Haans Jugend will mitreden - im Jugendparlament

In der kommenden Woche wird das erste Haaner Jugendparlament gewählt. 19 Mädchen und Jungen zwischen 13 und 17 Jahren stellen sich zur Wahl.

Haan. Zugegeben, sie sind jung. Ziemlich jung. Was aber nicht bedeutet, dass sie nicht wissen, was sie wollen. Geht es um ihre Heimatstadt Haan, artikulieren die Mädchen und Jungen zwischen 13 und 17 Jahren ihre Wünsche sehr genau.

"Die Jugend hat in Haan ein Wörtchen mitzureden", sagt Jacqueline Giese (15). "Bislang ist sie kurz gekommen. Das wollen wir ändern", sagt die Gymnasiastin selbstbewusst. "Wir wollen für Jugendliche etwas erreichen." Ihre Mitstreiter nicken zustimmend.

"Für uns gibt es hier doch nichts", ergänzt Noah Kleinsteinberg (13) von der Realschule. "Und hier im Jugendhaus ist ja auch nichts mehr los. Vielleicht können wir mit einem neuen Motto frischen Wind hineinbringen", schlägt die Realschülerin Isabel Blomberg (16) vor.

Jacqueline, Noah, Isabel und 16 weitere Schüler kandidieren für das erste Haaner Jugendparlament. Dass es jetzt so viele Bewerber um die zwölf Plätze in dem neuen Gremium gibt, macht den Koordinator des Jugendparlaments, Daniel Oelbracht, sichtlich stolz.

Er strahlt über das ganze Gesicht. Nach dem kläglichen Scheitern im vergangenen Jahr, als es exakt einen Bewerber gab, kann er jetzt endlich Erfolge vorweisen. "Wir mussten die Kandidaten allerdings persönlich überzeugen", sagt Oelbracht.

Viel Arbeit für ihn und Stadtjugendreferent Dieter Köhler. In jeder der weiterführenden Schulen haben sie persönlich an einem Stand für das Jugendparlament geworben.

"Einige haben wir nicht ohne Unterschrift gehen lassen", sagen sie lachend und fügen hinzu: "Wir hätten nicht gedacht, dass es so ein Aufwand ist, für das Parlament zu begeistern."

Dennoch kann sich das Ergebnis sich sehen lassen: Von jeder Schulform (bis auf die Förderschule) gibt es Bewerber, und die gesamte Altersstruktur zwischen 13 und 18 Jahren ist abgedeckt.

In der kommenden Woche wird gewählt: Jedem der 1600Wahlberechtigten wird in diesen Tagen der Stimmzettel zugeschickt. Gleichzeitig werben Plakate in den Schulen für eine rege Wahlbeteiligung. Und auch die Kandidaten sind aufgerufen, für sich und die Teilnahme an der Wahl werben.

In der kommenden Woche können die Wahlzettel in allen weiterführenden Schulen abgegeben werden. Am Samstag, 13. Dezember, besteht dazu noch zwischen 9 und 13 Uhr Gelegenheit im Jugendhaus.

"Anschließend werden wir uns als Wahlausschuss zurückziehen und die Stimmzettel auswerten. Gegen 18 Uhr sollen die Sieger feststehen", sagt Oelbracht. Er und Köhler hoffen optimistisch, dass sich ein Drittel der Haaner Jugendlichen an der Wahl beteiligt.

Nach der Weihnachtspause tagt das Gremium am dritten Januarwochenende in der Jugendherberge in Blankenheim in der Eifel. Schließlich braucht das Jugendparlament eine Geschäftsordnung, muss einen Vorsitzenden und natürlich auch einen Sprecher bestimmen.

"Und wir wollen, eventuell auch mit professioneller Hilfe erklären, wie Kommunalpolitik funktioniert, wo sich das Jugendparlament einordnet, wie es Anträge einbringt und in welchen Ausschüssen es zum Beispiel Rederecht hat", sagt Oelbracht.

"Wir dürfen die Regeln machen", sagt Daniela Blomberg und freut sich schon auf die Arbeit im Jugendparlament. Und ihre Zwillingsschwester Isabel ergänzt: "Schade, dass wir noch nicht gewählt sind."