Haan: Unterstützung für Investoren

Stadtentwicklung: Anwohner von Deller Straße und Am Kauerbusch appellieren an den Rat der Stadt, den Bebauungsplan für die Hochdahler Straße zu beschließen.

Haan. Die Investoren der Gewerbefläche an der Hochdahler Straße erhalten Unterstützung. Nicht von der Politik, aber von Anwohnern an der Deller Straße und Am Kauerbusch. 60 Unterschriften haben die Initiatoren Reinhard Nacke und Hans Jürgen Cullmann dort gesammelt und bereits an Bürgermeister Knut vom Bovert, Planungsausschussvorsitzende Ute Wollmann und die Vorsitzenden aller Fraktionen übergeben.

Die Anwohner appellieren an die Ratsmitglieder, den Bebauungsplan Flurstraße/Östliche Hochdahler Straße zu beschließen.

"Da ist ein deutlicher Bürgerwille zu erkennen", sagt Gabriele Lamberty, die die Liste ebenfalls unterschrieben hat. "Der Großteil von uns ist mit der geplanten Bebauung inklusive dem Wohngebiet einverstanden."

Zur Erinnerung: Jürgen Weiss, seinem Sohn Holger sowie den Eheleuten Barbara und Michael Wachsmann gehören die 27000Quadratmeter zwischen Flur- und östlicher Hochdahler Straße. Als W + W GmbH & Co. KG entwickeln sie das ehemalige Gelände der Walz- und Röhrenwerke, wollen dort Gewerbe ansiedeln.

Um das zu finanzieren, soll auf gut einem Viertel der Fläche (7000 Quadratmeter) Wohnbebauung zugelassen werden. Auf der vergangenen Sitzung sollte der Planungs- und Verkehrsausschuss über den entsprechenden Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan abstimmen. Dazu kam es jedoch nicht, nachdem Technischer Dezernent Matthias Buckesfeld städtebauliche Bedenken angesichts künftiger Probleme zwischen den dort gewerbetreibenden und lebenden Menschen angemeldet hatte.

Unterstützung erhielt er von der CDU, die ebenfalls Abstand von den Plänen nahm. Auf der vergangenen Haupt- und Finanzausschusssitzung ruderten die Christdemokraten allerdings wieder zurück und meldeten Beratungsbedarf bis zur heutigen Planungs- und Verkehrsausschusssitzung an.

Die unmittelbar von den neuen Gewerbeansiedlungen betroffenen Anwohnern befürworten die geplante Wohnbebauung, die sie "sich in die bereits vorhandene, teils seit mehr als 100 Jahren bestehende Wohnbebauung harmonisch einfügen" würde. Eine reine Gewerbenutzung würde eine insgesamt deutlich höhere Belastung durch Emissionen und unerwünschte stärkere Flächenversiegelung zur Folge haben.

"Wir könnten mit der Lösung gut leben", sagt Lamberty. "Es soll dort doch weitergehen, die Stadt braucht ja Gewerbeflächen. Und gewohnt wurde da doch immer schon."

Und noch ein Argument führen die Anwohner an, das für die Verabschiedung des Bebauungsplanes spreche: "Durch die reine Gewerbenutzung würde man einen attraktiven Standort für Wohnbebauung aufgeben, der gerade an dieser Stelle aufgrund von Grund der Entfernung zu den Durchgangsstraßen und der Nähe zum Zentrum, Einkaufsmöglichkeiten und Schulen besser in das städtebauliche Konzept passen sollte als neue Wohngebiete ,auf der grünen Wiese’."