Hannelore Kraft kämpft um die Wähler im Kreis Mettmann
Die Ministerpräsidentin war gestern zu Gast in der Neandertalhalle.
Mettmann. Eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn kam Hannelore Kraft in ihrer gepanzerten Dienstlimousine und Begleitfahrzeug in die Kreisstadt. Im Bistro Laubfrosch wurde der Fahrplan für die Wahlkampfveranstaltungen in der Neandertalhalle festgelegt. Zusammen mit den Kandidaten Manfred Krick, Volker Münchow, Elisabeth-Müller-Witt und Jens Geyer besprach man die Themen, die später auf dem Podium diskutiert wurden. Die Polizei war mit Beamten in Zivil und Uniform in und an der Neandertalhalle im Einsatz und sondierte die Lage. „Alles ruhig“, lautete der Kommentar von Hauptkommissar Frank Lietzow.
Während die Jusos vor der Halle heiße Waffeln verteilten, kamen die Gäste der Wahlkampfveranstaltung in die Halle. Unter ihnen war Erich Seier (80) aus Velbert. Er ist seit 42 Jahren SPD-Mitglied und wollte Hannelore Kraft mal live und nicht nur im Fernsehen erleben. „Sie ist betont sachlich und bleibt immer auf dem Teppich“, sagte er. Seit drei Monaten ist Isabelle Heitmann (28) aus Gruiten Mitglied in der SPD. „Ich bin da, weil ich andere SPD-Mitglieder kennen lernen möchte. Außerdem beeindruckt mich das souveräne Auftreten von Hannelore Kraft.“
Hainer Vollmer (56) aus Velbert ist kein Genosse. Er hatte sich als „interessierter Bürger“ einige Fragen überlegt, die er der Ministerpräsidentin später stellen wollte. Dabei ging es ihm um die Schulzeit bis zum Abitur (G8 oder G9), um bezahlbaren Wohnraum und um die Frage, wie man mehr Lehrer und mehr Polizei bezahlen will. Angeführt von Kerstin Griese, MdB, betrat Hannelore Kraft unter großem Beifall die Neandertalhalle. Zur Begrüßung spielte die Gruppe „Sternentrommler - die Stars“ der paritätischen Eingliederungshilfe aus Solingen. Nach einem Gruppenfoto mit Kraft wurde es dann ernst: Manfred Krick beispielsweise berichtete von einem Besuch in einem Mehrgenerationenhaus in Erkrath. Hannelore Kraft interviewte ihn und die anderen Kandidaten („Manfred, du musst näher ans Mikro“.) Und zwar präzise und auf den Punkt. Sie selbst streute dabei geschickt ihre eigenen Vorstellungen und Ziele in die Diskussion ein. So verteidigte sie die von ihr avisierte Regelung, 30 Wochenstunden in der Kita kostenfrei zur Verfügung zu stellen. „Mehr können wir derzeit nicht finanzieren“. Der Besuch in Mettmann war ein Heimspiel für Hannelore Kraft.