Hochdahl: Brandopfer überhört die Rauchmelder
Der Mann (23) ist schwer verletzt, schwebt jedoch nicht in Lebensgefahr. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
Hochdahl. Ein Blick auf die Fassade des Hauses mit der Nr.1 am Eichendorffweg weckt Erinnerungen, die ziemlich genau ein Jahr zurückliegen. Anders als bei der Explosion am 1. Juli 2008 in einer Wohnung an der Stahlenhauser Straße, sind die Schäden hinter der verrußten Fassade des Mehrfamilienhauses in der Sandheide jedoch weitaus weniger schwerwiegend.
"Es gibt keine gravierenden Baumängel", gab Helmuth Hentschel, Leiter des Bauordnungsamtes, am Montag Entwarnung. Einer Sanierung durch die Eigentümerin stehe nichts im Wege.
Die 34 Wohnungen in dem siebenstöckigen Haus, in dem seit dem Brand am späten Samstagabend drei Wohnungen unbewohnbar sind, gehören der Wohnungsgesellschaft Gewag mit Firmensitz in Remscheid. "Natürlich werden wir die Wohnungen sanieren", sagte Gewag-Techniker Jürgen Weck auf Nachfrage. "Allerdings weiß ich noch nicht, wie es in der Brandwohnung aussieht."
Die wurde von der Kriminalpolizei versiegelt. Am Dienstag geht ein Brandsachverständiger auf Spurensuche, um die Ursache für das Feuer zu ermitteln, das in der kleinen Küche der 120 Quadratmeter großen Wohnung ausgebrochen ist.
Zum Zeitpunkt des Brandes hielt sich ein 23 Jahre alter Sohn der Familie alleine dort auf. Er soll vor seinem PC gesessen und mit einem Videospiel beschäftigt gewesen sein. Weck: "Er hatte dabei Kopfhörer auf. Dadurch hat er die Rauchmelder nicht gehört, die wir im gesamten Haus installiert haben."
Erst durch das Klopfen und Rufen von Nachbarn sei er auf die Gefahr aufmerksam geworden. Er zog sich Brandverletzungen zu, die zurzeit im Krankenhaus versorgt werden. Zwei weitere Bewohner des Hauses erlitten Rauchgasvergiftungen.
Zwei Mietparteien, deren Räume unbewohnbar sind, erhielten bereits andere Wohnungen im selben Haus - der dritte Mieter ist in Urlaub. "Je eine Wohnung im sechsten und siebten Stock wurden durch Rauch beschädigt", so Weck. In je einer Wohnung im dritten und vierten Stock richtete das Löschwasser Schäden an. Weck: "Diese Wohnungen sind aber bewohnbar."