Hochdahl: Die Frist läuft - Sind sie dicht?
Zahlreiche Hausbesitzer in Hochdahl müssen ihre Kanäle bis Ende 2013 prüfen lassen.
Hochdahl. Mehr als 70 Prozent der Verbindungen zwischen den privaten Abwasserleitungen und der öffentlichen Kanalisation sind undicht. Das haben Untersuchungen des Landes ergeben. Verantwortlich dafür sind neben altersbedingten Schäden das Eindringen von Wurzeln oder durch Bodensenkungen verursachte Brüche der Abwasserrohre.
Damit es nicht zu unabsehbaren Folgen kommt, hat das Land NRW per Landeswassergesetz festgeschrieben, dass sämtliche unterirdischen Anschlüsse - öffentliche wie private - untersucht und bei Bedarf saniert werden müssen. Und zwar bis zum 31. Dezember 2015.
Nicht ganz so lange Zeit haben manche Grundstückseigentümer und Firmeninhaber in Hochdahl. Weil ein Großteil des Stadtteils in einer Wasserschutzzone liegt, gilt für sie als Stichtag der 31. Dezember 2013.
"Das ist eine Auflage des Gesetzgebers", erklärt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. "Nicht das Datum als solches wurde uns vorgeschrieben. Wohl aber, dass die Dichtheitsprüfung in Hochdahl vor dem eigentlichen Stichtag abgeschlossen sein muss. Es mag für die Betroffenen ärgerlich sein. Aber dass in einer Schutzzone größerer Handlungsbedarf besteht, ist nachvollziehbar", sagt der Tiefbauexperte. So liegen die Brunnen der Stadtwerke im Sedental und an der Hermann-Hesse-Straße. Die Auswirkungen undichter Kanäle fürs Trinkwasser wären immens.
Um die Prüfung für die Hochdahler Hausbesitzer trotzdem in einem, so Heffungs, "einigermaßen verträglichen Zeitrahmen" zu gestalten, "haben wir uns nicht für 2011 oder 2012, sondern erst für Ende 2013 entschieden".
Wie viele Privatleute und Gewerbebetriebe vorzeitig aktiv werden müssen, kann der Tiefbauamtsleiter noch nicht abschätzen. Denn es gibt eine Einschränkung, die den Kreis der Betroffenen kleiner werden lässt: Zwar liegt nahezu ganz Hochdahl - zumindest der Teil östlich der Straßen Trills und Klinkerweg - in der Wasserschutzzone.
Doch daneben gilt der frühere Termin nur für Wohngebäude, die vor 1965 gebaut wurden, beziehungsweise Gewerbetriebe, die vor 1990 ihre Arbeit aufgenommen haben. Heffungs: "Privatleute werden weniger davon betroffen sein, weil bis auf Teile in Trills und in der Sandheide viele Gebäude in Hochdahl erst danach entstanden sind. Wesentlich häufiger dürfte es Firmen treffen."
Aber egal, ob 2013 oder 2015: Überprüft und gegebenenfalls saniert werden müssen die Kanäle in jedem Fall. Wobei die Stadt ihren Bürgern hilfreich zur Seite steht. "Wir haben Listen mit Anschriften von Spezialfirmen, die solche Untersuchungen durchführen", betont Heinz-Peter Heffungs. Außerdem geben die Fachleute aus dem Tiefbauamt ihre eigenen Erfahrungen weiter. Schließlich ist auch die Stadt in der Pflicht und dabei, ihre Kanäle unter die Lupe zu nehmen.