Hochdahl: Fische aus dem Weiher frisch auf den Tisch
Dem Angelsportverein Hochdahl droht der Nachwuchs auszugehen. Der neue Vorsitzende setzt daher auf Werbung.
Hochdahl. Der neue Mann wirf die Netze aus: Ralf Weber, der den Vorsitz im Angelsportverein Hochdahl übernommen hat, setzt auf Nachwuchs - an der Angel, nicht im Teil. Weber ist Nachfolger von Rolf Bettin, der diese Aufgabe Jahre lang mit viel Engagement erfüllt hatte und am 9.August im Alter von 71 Jahren gestorben ist.
Und Ralf Weber bemüht sich jetzt, dass die Angelfreunde auch in den kommenden Jahren das Hochdahler Vereinsleben bereichern. Denn es fehlt junge Vereinsmitglieder. Unter den 120 Mitgliedern - ihr Durchschnittsalter liegt bei 75 Jahren, das älteste Mitglied ist 92 Jahre alt - befinden sich gerade einmal zehn Jugendliche im Alter bis 18 Jahre.
"Ich habe meine Kinder auch schon für den Angelsport begeistert", sagt Weber. Aber sein Sohn Sebastian wird demnächst 18 Jahre alt. Dann ruhen alle Erwartungen auf der bald 15-jährigen Michelle Weber. "Sie versucht schon, ihre Mitschülerinnen fürs Angeln zu begeistern", erzählt Weber. Allerdings sei das nicht immer ganz einfach, weil Mädchen nicht unbedingt Fische mögen.
Um weitere Mädchen und natürlich auch Jungen für das Hobby am Wasser zu begeistern, hat der Angelsportverein drei Tage für die Jugend organisiert. "Wir laden Kinder zwischen zehn und 16 Jahren ein, mit uns zu angeln", sagt Weber. "Das kostet nichts, wir stellen Angeln und Zubehör und frühstücken mit den Kindern."
Am Montag kamen allerdings lediglich drei Kinder, um das Angebot wahrzunehmen. "Ein paar mehr hätten es schon sein dürfen", sagt Ralf Weber. Deshalb lädt er den Nachwuchs sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch zwischen 7 und 12 Uhr an das Ufer des Stadtweihers ein. "Stühle stellen wir auch", versichert er.
Aale, Zander, Hechte - der Stadtweiher lässt keine Wünsche offen. Und die Angler genießen das, was sie am Haken haben. "Oh ja, natürlich verzehren wir die Fische, die wir fangen", sagt Weber. "Und die schmecken sehr gut."
Der 44-Jährige ist seit fünf Jahren Mitglied im Angelsportverein. Am Stadtweiher geht er seinem Hobby am liebsten nach. "Dort fühle ich mich wohlsten", sagt er. "Ich war hier auch schon so oft mit meinen Kindern, da gibt es nie Theater." Die wilden Zeiten, als die Kunden des Kiosks am Stadtweiher immer mal wieder für Aufsehen sorgten, sind lange vorbei. Jetzt können die Vereinsmitglieder dort in Ruhe fischen. "Mich fasziniert vor allem die Spannung, weil ich nie weiß, was ich raushole."
Damit der Stadtweiher nicht irgendwann leer gefischt ist, setzen Weber und seine Vereinskollegen regelmäßig neue Fische in das drei Hektar große Gewässer ein.