Hochwasserschutz bald fertig
Die Sanierungsarbeiten am Goldberger Teich in Mettmann stehen kurz vor dem Abschluss.
Mettmann. Als die Bauarbeiten am Goldberger Teich im Juli 2013 starteten, waren Stadt und der Bergisch Rheinische-Wasserverband (BRW) noch sehr optimistisch. Nur bis Ende 2013 sollten die Bauarbeiten dauern, die dringend nötig geworden waren, um die Anwohner in der näheren Umgebung des Teichs vor Hochwasser zu schützen.
Doch dann ging die Baufirma in die Insolvenz, wochen- und monatelang tat sich nichts mehr auf der Baustelle. Müll lag herum, die Baustelle war nicht mal genug abgesichert. Zu allem Überfluss standen Autofahrer völlig grundlos vor roten Ampeln, die den nicht vorhandenen „Baustellenverkehr“ regeln sollten. Jetzt gibt es nach fast zwei Jahren Verzögerung und immer wieder aufgeschobenen Fertigstellungs-Terminen endlich eine gute Nachricht. Die Bau- und Sanierungsarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.
Kurz vor dem Abschluss heißt in dem Fall: Ab kommende Woche Dienstag bis Ende Oktober wird der Wasserspiegel des Goldberger Teichs zeitweise abgesenkt. Der Wasserverband wird in diesen Tagen einen „abschließenden Probelauf“ der neu installierten Anlagenteile am Auslaufbauwerk starten.
Seit August wurden im neu erstellten Betriebsgebäude die elektrotechnischen Arbeiten an der Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik ausgeführt. Nun muss ein Funktionstest an den zum Teil unterhalb des Wasserspiegels liegenden Anlagenteilen gemacht werden.
Dazu ist die Simulation unterschiedlich hoher Wasserstände nötig. „Zukünftig wird die Regelung der Wasserrückhaltung automatisiert ablaufen“, verspricht der BRW. Der erfolgreiche Testlauf beschließt die umfangreiche Sanierungsmaßnahme am Hochwasserrückhaltebecken Goldberger Teich. Die Kosten hierfür betrugen rund 1,7 Millionen Euro.
Hintergrund: Der Goldberger Teich dient dem Wasserverband als Regenrückhaltebecken, das besonders dem Hochwasserschutz dient. Mit dem neuen Stauwerk können bei Starkregen die Wassermengen geregelter als bislang in den Mettmanner Bach abgeleitet werden. Die Gefahr besteht ohne Hochwasserschutz. Sogar die Innenstadt sowie die Häuser und Gärten am Brückchen könnten sonst überschwemmt werden.
Wenn die Anlage vernünftig läuft und die unterschiedlichen Wassermengen richtig regelt, dann könnte bald auch endlich Wasser übrig sein für das Mühlrad der nahe gelegenen Goldberger Mühle.
Ein Problem gibt es allerdings noch. „Normalerweise müsste der Teich entschlammt werden“, sagte Kampen. Damit jedoch dürfte er weder beim BRW noch bei der Stadtverwaltung Mettmann offene Türen einlaufen. Die Stadt winkte bereits ab. Für die Entschlammung des Teichs müsste man mit einem mittleren sechsstelligen Betrag rechnen. Das ist Geld, dass angesichts der desaströsen Haushaltslage gerade nicht griffbereit in der Kasse liegt.