Hohdahl: Robin schwimmt mit Delfinen
Die 14000 Euro für die Therapie des schwer kranken Kindes wurden gespendet. Am 3. Juli geht der Flug nach Curaçao.
Hochdahl. "Wir haben es geschafft - Robin darf in Amerika mit den Delfinen schwimmen", sagt Manuela Wüsthoff, voller Freude. Die Mutter des dreijährigen, körperlich schwer behinderten Jungen ist grenzenlos dankbar. "Ohne die zahlreichen Spender hätten wir das nicht finanzieren können", sagt sie. Am liebsten würde sie jedem einzelnen Helfer öffentlich danken.
Fast ein Jahr ist vergangen, seitdem der Hilfs-und Spendenaufruf durch die Presse ging. Insgesamt 14000 Euro waren nötig, um das therapeutische Schwimmen mit Delfinen, das dem kleinen Robin (3) helfen soll, verwirklichen zu können.
"Und diese Summe haben wir inzwischen tatsächlich auf unserem Dolphin-Aid-Konto", sagt Manuela Wüsthoff. Die engagierte Mutter von drei Kindern hat den Sommerurlaub bereits gebucht: Am 3. Juli geht es los, die ganze Familie fliegt nach Curaçao - eine Insel, die zu den Niederländischen Antillen gehört.
Was sich die Wüsthoffs von dem paradiesischen Ort in Amerika erhoffen, ist ausreichend Erholung und therapeutische Begleitung für die Familie, vor allem aber eine gute Portion Gesundheit für Robin.
Dass sich Robins Nerven- und Muskelschwäche, die durch Sauerstoffmangel bedingte "infantile spastische Zerebralparese", bessern kann, verspricht das Schwimmen mit den intelligenten, sehr sozialen Delfinen. Es soll Verkrampfungen lösen und Impulse für eine bessere körperliche Koordination geben.
Deutliche Fortschritte hat der kleine Robin, der für den Rumpfaufbau ständig physiotherapeutisch und seit einer Woche zusätzlich auch ergotherapeutsch (für die Feinmotorik) begleitet wird, jetzt schon zu verzeichnen. "Er hat ein neues Laufgestell, kann sich festgeschnallt alleine fortbewegen", berichtet Robins Mutter stolz.
Selbstständig krabbeln und stabil sitzen kann ihr Sprössling allerdings immer noch nicht. Und seine überdurchschnittliche geistige Stärke schwächt den kleinen Körper nur noch mehr. "Wenn er etwas spielen will, was sein Kopf versteht, will sein Körper ihm nicht gehorchen. Dann weint Robin und verkrampft sich so sehr, dass er sich übergeben muss", erklärt Manuela Wüsthoff das Drama des Kindes.
Zur Ruhe kommt Robin auch nachts bislang nicht. Die 24-Stunden-Tage schlauchen seine Mutter dermaßen, dass sie mehrmals wöchentlich Aufbauspritzen ihres Arztes bekommt. "Aber ab Sommer geht es aufwärts", sagt Manuela Wüsthoff zuversichtlich. "Robin kommt in den Kindergarten, in eine integrative Einrichtung." Erfolgserlebnisse für Robin scheinen demnach ebenso programmiert wie eine Entlastung für die Mutter.