Ideenschmiede für ein kleines Biotop im Goethepark

Morast, Müll und viele Hunde gefallen den Nutzern nicht. Gewünscht wird ein Sandkasten und ein Klettergerüst.

Foto: Dietrich Janicki

Der Goethepark soll ein neues Gesicht bekommen. Dafür machen sich die Spielplatzpaten stark. Sie haben im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Otfried-Preußler-Schule unter Kindern und Anwohnern eine Umfrage über ihre Wünsche gestartet. Die Rutsche, die große Wiese und die Hängebrücke gefallen den Meisten, der Morast, die Hunde und der viele Müll den Wenigsten. Stattdessen hätten sie gerne einen Sandkasten, eine Schaukel und ein Klettergerüst. „Die Ergebnisse sind in unser neues Konzept eingeflossen“, sagte Spielplatzpatin Nicola Hengst-Gohlke beim Spielefest im Goethepark.

Anhand eines Planes skizzierte dort Landschaftsarchitekt Armin Henne seine Ideen für eine naturnahe Umgestaltung. „Die Kinder sollen hier vor allem entdecken und finden und nicht alles vorgesetzt bekommen“, sagte der Fachmann. Er möchte viel mit heimischen Hölzern wie Douglasie oder Robinie arbeiten und Findlinge, Sand und Kies als Gestaltungselemente einsetzen.

Um den Morast rund um die Hängebrücke zu beseitigen, plant er, die Quelle freizulegen und daraus eine natürliches Biotop anzulegen, an dem Weiden wachsen, aus deren Ästen sich Tipis anlegen lassen, wo Sumpflilien Libellen anlocken und Schwarzerlen Anschauungsmaterial für einen lebendigen Biologie-Unterricht der beiden benachbarten Schulen liefern. „Es ist mir ganz wichtig, eine Verbindung zwischen den Schulen und dem Park zu schaffen und ihnen einen grünen Pausenhof zu bieten“, betonte Armin Henne.

Die dichte Wand aus Bäumen und Büschen, die derzeit den Park von der Straße trennt, möchte er bewusst auflockern, um mehr Licht in die Anlage zu bringen. Neben Trittsteinen, Stegen und einer kleinen Insel schließen seine Pläne auch ein Floß, ein Klettergerüst und eine Nestschaukel ein.

Was davon allerdings wirklich auf dem 1000-Quadratmeter-Gelände entsteht, ist von den finanziellen Mitteln abhängig, die die Stadt für das Projekt bereitstellt. „Wir müssen realistisch bleiben und mit kleinen Veränderungen anfangen“, betonte Spielplatzpatin Claudia Aust. Sie möchte daher bewusst keine konkreten Zahlen nennen. „Denn wir sind schon froh, dass der Rat für 2016 einen Teil der Kosten in den Haushalt eingeplant hat.“ Armin Henne verwies darauf, dass sich mit 80 000 Euro verteilt auf zwei Jahre einige seiner Ideen verwirklichen ließen. „Das Projekt lässt sich Schritt für Schritt ergänzen.“