In Mettmann werden die Plätze in Kindergärten knapp
Die Stadtverwaltung baut darauf, dass zwei Kitas in Metzkausen zwei neue Gruppen einrichten. Die Stadt muss dafür zahlen.
Mettmann. In Mettmann und besonders im Stadtteil Metzkausen fehlen Kindergartenplätze. Konkret: 17 Plätze für Kinder unter drei Jahren und 23 Plätze für Kinder über drei Jahren. Tendenz steigend. Die Gründe: In Metzkausen vollzieht sich ein Generationenwechsel. Ältere Menschen ziehen ins Zentrum, setzen sich kleiner, verkaufen ihr Haus oder geben es an ihre Kinder weiter. Hinzu kommen Neubaugebiete. Demnächst baut die Firma Paeschke an der Metzkausener Straße 60 Einfamilienhäuser. Und in den nächsten Jahren soll an der Kirchendelle ein großes Neubaugebiet entstehen.
Im Jugendhilfeausschuss präsentierte die Verwaltung jetzt Lösungsvorschläge. Die evangelische Kindertageseinrichtung Am Hoshof in Metzkausen bietet aktuell in vier Gruppen 80 Plätze für Kinder an, davon 20 U 3-Plätze (Kleinkinder unter drei Jahren). Bereits 2010 wurde der Planungsentwurf für eine Erweiterung durch ein Architekturbüro angefertigt. Durch einen Anbau könnte eine weitere Gruppe mit 20 Plätzen geschaffen werden, sagt Fachbereichsleiterin Ute Piegeler. Zum damaligen Zeitpunkt ging man von Kosten in Höhe von rund 334 000 Euro aus. Die Evangelische Kirchengemeinde wäre auch weiterhin bereit, den Kindergarten Am Hoshof zu vergrößern, sieht sich aber nicht in der Lage, die investiven Kosten oder die Betriebskosten durch einen Trägeranteil mit zu finanzieren.
„Wir gehen davon aus, dass im April die Landesregierung ein neues Förderprogramm auflegt“, sagt Piegeler. Insgesamt werden 100 Millionen Euro für den Ausbau von rund 7000 Kita-Plätzen für Kinder über drei Jahren landesweit bereitgestellt. „Wir wollen dabei sein“, sagt Piegeler.
Auch der katholische Kindergarten Heilige Familie am Gartenkampsweg in Metzkausen könnte vergrößert werden (aktuell: zwei Gruppen mit 40 Plätzen, davon zwölf Plätze für Kinder ab zwei Jahren). Die Pfarrei St. Lambertus hat ebenfalls mitgeteilt, dass eine bauliche Erweiterung für eine dritte Gruppe möglich wäre, so dass auch an diesem Standort 20 neue Plätze geschaffen werden können. Aber auch hier muss die Stadt Bauprojekt und Betriebskosten finanzieren. Mit beiden Einrichtungen soll gesprochen werden.
Deutlich verstärkt nachgefragt werden die Plätze in der Kindertagespflege. Nachdem in den Vorjahren das Angebot bei rund 80 Plätzen lag, wurden 2015 durchschnittlich 100 Kinder betreut, 2016 liegt die Anzahl schon jetzt bei 118 Plätzen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Anzahl an rund 120 U 3-Plätzen zuzüglich der Randzeitenbetreuung in der Kindertagespflege künftig weiter benötigt wird, um den Rechtsanspruch zu erfüllen, so die Verwaltung.