Integrationsrat: Streit um 2000 Euro Zuschuss
Integrationsrat weist CDU-Kritik an seiner Arbeit zurück. Union fordert ein Konzept.
Mettmann. Sevim Irmisch, die Vorsitzende des Mettmanner Integrationsrates, weist die Kritik der CDU an dem Gremium aufs Schärfste zurück. Nicht nur die Arbeit, sondern die Existenz des Integrationsrates sei von einem CDU-Mitglied infrage gestellt worden. „Die erhobenen Vorwürfe sind für uns ein unglaublicher Vorgang gegenüber allen ehrenamtlichen Mitgliedern und eine Missbilligung der geleisteten Arbeit“, sagt Sevim Irmisch.
Unter anderem soll die CDU erklärt haben, dass sich immer mehr Migrantengruppen aus dem Integrationsrat zurückziehen würden, weil sie mit der Arbeit unzufrieden seien. Tatsächlich, sagt Sevim Irmisch, gebe es eine Vielzahl von Migrantenorganisationen, die sich seit langem in dem Gremium engagieren.
Auslöser der Diskussion war ein Antrag des Integrationsrates im Sozialausschuss, den jährlichen Zuschuss der Stadt von 311 Euro auf 2000 Euro anzuheben. „Wir haben grundsätzlich nichts dagegen, für den Integrationsrat mehr Geld in die Hand zu nehmen. Aber dann wollen wir auch ein Konzept mit Zielen vorgelegt bekommen“, sagt die CDU-Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker.
Bis heute, lautet ein weiterer Vorwurf der Christdemokraten, gebe es nur ein sehr allgemeines Konzept des Integrationsrates. Zudem wisse die CDU überhaupt nicht genau, was der Rat in den vergangenen zwei Jahren alles gemacht habe. Darüber hinaus, kritisiert Stöcker, arbeite das Gremium zu wenig öffentlichkeitswirksam. „Es gibt ausländische Bürger, die neu nach Mettmann gezogen sind, die haben noch nie was vom Integrationsrat gehört“, führt Stöcker als Beispiel an.
Die Behauptung, der Integrationsrat habe keine klare Antwort auf die Frage gegeben, was er im vergangenen Jahr geleistet habe und welche Projekte gefördert worden seien, weist Sevim Irmisch zurück. Es sei ein Rechenschaftsbericht geschrieben worden, in dem die zahlreichen Aktivitäten aufgezeigt worden seien. Der Bericht habe aber dem Sozialausschuss nicht rechtzeitig vorgelegt werden können, weil die Ansprechpartnerin des Integrationrates vom Sozialamt auf den Baubetriebshof versetzt worden sei.
Sevim Irmisch: „In der vom Rat beschlossenen Satzung des Integrationsrates steht, dass dem Rat zur Erledigung seiner Aufgaben in der Verwaltung eine Geschäftsstelle mit Geschäftsführer zur Verfügung steht. Das ist derzeit nicht der Fall.“
Doch trotz der mangelnden Unterstützung aufgrund der vakanten Stelle im Sozialamt hat es laut Sevim Irmisch viele Projekte und Aktionen wie das „Café International“ im Mehrgenerationenhaus, die Ausstellung „Weltethos“, den Kinderwettbewerb „Ich lebe hier, ich male hier“, ein großes Familienfest und zahlreiche Infostände gegeben. Außerdem arbeite der Integrationsrat mit den Spielplatzpaten, der Awo, dem Kinderschutzbund der Caritas, der Diakonie und dem SKFM zusammen.
Der Integrations, sagt Sevim Irmisch, sei noch nie zuvor innerhalb und außerhalb Mettmanns so vernetzt gewesen wie zurzeit. „Das ist dem Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer zu verdanken“, sagt sie.