Kinderschutzbund sucht Helfer

Viele Ehrenamtliche haben das Handtuch geworfen. Das verursacht jetzt unerwartete Kosten.

Foto: Busch

Mettmann. Der Ortsverband Mettmann des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) hat nun seinen Jahresbericht 2016 vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen nach wie vor die Hausaufgabenbetreuung sowie die Integration von Flüchtlingskindern. Die Hausaufgabenbetreuung wird an zwei Standorten angeboten: In der Rheinstraße und in der Danziger Straße. Dabei wird den Kindern individuell bei den Hausaufgaben geholfen, außerdem wird auf Klassenarbeiten vorbereitet und das Lesen gefördert. Bisher hatten 50 Ehrenamtliche pro Tag etwa 80 Kinder betreut, seit dem letzten Jahr sind es nur noch 31 ehrenamtliche Helfer. Das war ein Rückschlag für das Team rund um Vorsitzende Anke Krick, zumal die Hausaufgabenbetreuung so gut angenommen wird, dass zahlreiche Kinder noch auf der Warteliste stehen.

„Der Rückgang ist enorm“, bedauert Krick, „das ist auch mit zusätzlichen Kosten verbunden.“ Denn zusätzlich helfen noch Schüler des Gymnasiums bei der Betreuung, die ein Taschengeld von sieben Euro pro Stunde bekommen. Insgesamt habe der Kinderschutzbund Mettmann so 8 400 Euro ausgegeben. Ein weiteres Problem sei, dass die Betreuer, vor allem bei älteren Schülern, auch selbst an ihre Grenzen stoßen, wenn es etwa um Mathematik, Physik oder Französisch gehe, sagt Geschäftsführerin Sylvia Nelskamp-El Mohammed. Zum Glück gebe es aber die Caritas Freiwilligenzentrale, die dabei hilft, freiwillige Helfer zu finden.

Besonders stolz ist der Mettmanner Kinderschutzbund auf das Programm „Komm an“, das Flüchtlingskinder mit deutschen Kindern zusammenbringt. „So funktioniert Integration“, freut sich Nelskamp-El Mohammed. „Die Kinder lernen wahnsinnig schnell Deutsch und gehen toll miteinander um.“ Das Projekt startete im vergangenen Mai, pro Monat erhielt der Kinderschutzbund 220 Euro zur Förderung dieses Programms. Nun ist es ausgelaufen, das Mettmanner Team hofft aber noch auf ein Anschlussprojekt, um es fortzuführen.

Um das Angebot des Kinderschutzbundes abzurunden, soll es am 10. September eine kleine Kunstaktion geben. Anke Krick hat bereits zwölf Künstler für ihr Vorhaben gewonnen. Diese sollen Bilder malen, im Format 30 mal 30 und 40 mal 40 und diese in buntes Packpapier einpacken. Die Leute sollen die Kunstwerke schließlich kaufen, ohne zu wissen, wie sie aussehen und wer sie geschaffen hat. „Wenn es jemandem nicht gefällt, kann untereinander getauscht werden“, sagt Krick.

Sie hofft, dass bis zum Start der Aktion noch mehr Künstler ihre Teilnahme bestätigen. Aktuell freut sich der Kinderschutzbund Mettmann über 31 ehrenamtliche Helfer. Insgesamt zählt er 99 Mitglieder, Neuzugänge werden immer gesucht. Der Jahresbeitrag beträgt mindestens 25 Euro.

Mithilfe einer Förderung von der Metro AG konnten im vergangenen Jahr zehn insgesamt Elternabende zu schulpsychologischen und gesundheitlichen Themen durchgeführt werden. Der Kinderschutzbund möchte sich nun um eine Anschlussförderung der Metro AG bemühen.