Kultur in Mettmann Orgel und Trompete beim Marktkonzert

Mettmann · Im ersten Marktkonzert 2022 verbanden Thomas Röttger und Norbert Könner Klassik mit Jazz. Sie begeisterten die Zuhörer.

 Regionalkantor Matthias Röttger spielte die Orgel von St. Lambertus, Norbert Könner blies die Trompete: Auftakt der Marktkonzert-Reihe.

Regionalkantor Matthias Röttger spielte die Orgel von St. Lambertus, Norbert Könner blies die Trompete: Auftakt der Marktkonzert-Reihe.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Endlich wieder ein Marktkonzert! Corona machte es spannend, denn vorgesehen war diese Premiere 2022 für den 2. April – doch Matthias Röttger, Erfinder, Organisator und Mitwirkender musste sich in Quarantäne begeben. Aber nun, eine Woche später, konnte er wieder in die Kirche St. Lambertus einladen und erfreulich viele Zuhörer hatten sich eingefunden, um ihn an der Orgel und Norbert Könner mit seiner Trompete zu erleben.

Das Zusammenspiel zwischen den beiden fabelhaften Interpreten und ihren Instrumenten war ein Genuss. Schon mit Johann Pachelbels Canon – (s)ein Meisterstück des Barockkomponisten und aus dem Angebot der Klassik nicht wegzudenken – begeisterten die beiden Musiker. Norbert Könner hat Trompete in klassischer Ausbildung erlernt, sich früh dem Jazz zugewandt und ist diesem und dem Sound von Bigbands treu geblieben. Der „Canon“ war ein Traum von Musik. Das schlichte Thema, das im Pedal erklang und immer wieder variiert durch die Register geisterte, trat in einen zauberhaften Dialog mit der Trompete. In dem Stück „Prayers of Saint Gregory“ von Alan Hovhannes erklangen erhabene Töne zunächst in der Orgel, die hier das Orchester ersetzte und Norbert Könner faszinierte mit tollen überblasenen Tönen. Diese Kunst erfordert ausdauerndes Üben. Mit Nicole Johänntgens Werk „Inexorable Transition“ – einer Orgelmusik in Zeiten von Corona, wurde der Übergang in eine andere Zeit ausgedrückt. Lang anhaltende, magische Töne im Pedal erzeugter Düsternis, in die sich dann doch ein liedhaftes Thema einschlich. Verblüffende Registerwechsel konnte man dem unerbittlichen Wandel der Zeit zuordnen. Eine beeindruckende Komposition.

Komposition von Duke
Ellington begeisterte

Norbert Könner ist Jazzer und die Komposition „Come Sunday“ von Duke Ellington, dem großen, legendären Jazzpianisten, lag ihm besonders. Ein Flehen, dass Gott auf sein Volk schauen möge; Sklaven, die Jammer und Elend ertragen mussten – all dies war spürbar, denn die Trompete hatte hier einen melancholischen, tiefen Klang. Den aktuellen Bezug zu dem Krieg in der Ukraine konnte wahrlich nichts besser knüpfen als der Text von Martin Luther „Verleih uns Frieden gnädiglich“ ein Lied aus dem Gotteslob. Die Spenden sollten Flüchtlingen zugute kommen.