Kulturvilla feiert ein Sommerfest im Zeichen der Musik
Chansons und Orchesterklänge, Theater und Chorgesänge: Die Besucher hatten viel Freude an dem bunten Programm.
Mettmann. Wenn auch der Wettergott nun wirklich kein Einsehen hatte und alle Aktivitäten im Rahmen des Sommerfestes der Kulturvilla ins Innere verlegt werden mussten, ließen sich doch die vielen Besucher nicht die Laune verderben und genossen ein tolles, überaus abwechslungsreiches Programm. Und es ging wahrhaft Schlag auf Schlag: Chansons erklangen, Constanze Backes lud in der SingSause zum Mitsingen ein und der Regionalschreiber Dimitri Wäsch unterhielt mit neuen Erkenntnissen über Mettmann, die er mit seiner Heimatstadt Viernheim verglich.
Die Theatergruppe KuTinea (Kultur und Theater Initiative Neander) ist ein Ableger der Feldmäuse aus Unterfeldhaus, neuer Name — neues Programm: Köstlich die nachempfundene Probe über das: ius prima noctis (das Recht der 1. Nacht) mit all seinen dramaturgischen Verwicklungen. Das Heulen und Schluchzen der Florentine war schon zum Steine Erweichen.
Florian Franke war den Besuchern noch vom letzten Jahr bekannt: Seine gefühlvollen Popsongs hatten schon beim Klangräume Oberstadt Fest hingerissen, und mit Reinhard Meys Song „Über den Wolken“ lud er zum Mitsingen ein, was von Strophe zu Strophe mutiger gelang. Der studierte Musiker hat seit dem letzten Jahr in seiner Karriereleiter einige Stufen mehr erklommen.
Ein Highlight folgte dem anderen: Karl-Heinz Kensche musste wetterbedingt in den Festsaal der Villa ausweichen, aber sein unterhaltsames Promenadenkonzert wurde begeistert bejubelt. Ganz gefühlvoll gelang der Huldigungsmarsch von Edvard Grieg, der hoheitsvolle Grüße ans Volk sendete.
Ein weiterer Höhepunkt gelang dem Damentrio: Amuse Bouche — nein, eben nicht Amuse Gueule, die kleine Gaumenfreude im Restaurant — hier war ein von Witz und Komik einfallsreiches Programm zu erleben, das es in sich hatte: Herrlich der Song, in dem Frau Anettes blauer Fetzen vom Vorjahr aufgepeppt werden sollte, um die Finanzen zu schonen. Gemäß dem Kinderspiel: Ich packe meinen Koffer und nehme mit, kam jedes Mal ein Teil hinzu und so wurde der blaue Fetzen doch reichlich kostspielig. Schade, dass der Zaubersalon Rheinland erst so spät auftrat, aber die kleine Lea hat mit ihren sechs Jahren doch noch ein Ei, - ein Spielei, wie sie sagte — aus dem roten Beutel gezaubert. In Anlehnung an die prunkvolle Ausstattung des Badezimmers im bischöflichen Haus in Limburg wurde erklärt: Hier gab es drei Hähne: einer für kaltes Wasser, einer für warmes Wasser und einer fürs Weihwasser. Die vielen Freiwilligen vom Förderverein der Kulturvilla sorgten Kaffee, Waffeln, Gemüse und Würstchen vom Grill.