Schule in Hochdahl Neue Schulkurse für Ukrainer

Erkrath · Das Gymnasium Hochdahl stellt einen Raum zur Verfügung. Kollegium und Schüler helfen den Neuankömmlingen.

Die ukrainischen Kinder hinterließen auf einem Bild ihre Handabdrücke. Bislang habe es ein „fröhliches Miteinander“ gegeben.

Foto: Alexandra Laaß

(hup) Zunächst waren es neun Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die an den Ankommenskursen am Gymnasium Hochdahl teilnehmen sollten, dann waren es zwölf – und, Stand Mittwoch, am Ende 15 Kinder im Alter von 11 bis 15 Jahre, die seit Montag in einem eigenen Raum unterrichtet werden. „Wir dürfen maximal 18 bis 20 Kinder aufnehmen. Ist diese Zahl erreicht, wird die Realschule Alt-Erkrath einspringen, sie steht dafür schon in den Startlöchern“, berichtet Ricarda Thöne, die kommissarische Leiterin des Hochdahler Gymnasiums.

Als angefragt wurde, wer Platz hat für die vom örtlichen Nachhilfeverein „Du-Ich-Wir“ organisierten Ankommenskurse, zögerte Ricarda Thöne nicht lange und hob den Finger. Das Gymnasium verfügt über einen eigenen Raum für Kinder mit Migrationshintergrund, die als Seiteneinsteiger an die Schule kommen – der perfekte Ort, um die Kinder, die mit ihren Familien vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind und in Erkrath meist privat untergekommen sind, zunächst einmal unter sich ankommen zu lassen und auf die neue, fremde Umgebung einzustimmen.

Von der benachbarten Realschule wird dafür stundenweise Lehrpersonal zur Verfügung gestellt. Und „Du-Ich-Wir“ hat für die Kurse mit Unterstützung von Sponsoren ukrainische Deutschlehrerinnen organisiert, die von Ehrenamtlichen des Vereins unterstützt werden. Ricarda Thöne berichtet von einem guten Start und von „sehr wissbegierigen Kindern“. Es werde sehr behutsam vorgegangen, da man ja nicht wisse, was die Kinder erlebt hätten und in welcher Verfassung sie seien. Ein paar wären zu Beginn auch noch recht blass und still gewesen, aber spätestens beim Mittagessen und beim Kontakt mit den Erkrather Schülern, die teils auch als Paten im Einsatz sind, habe es „ein ganz fröhliches Miteinander“ gegeben, berichtet Thöne.

Dass einige Kinder über recht gute Englischkenntnisse verfügten, erleichtere die Kommunikation. Es sei schließlich damit zu rechnen, dass die Kinder länger in Erkath blieben, da die Situation in ihrem Heimatland auch nach Kriegsende noch eine ganze Weile prekär bleiben werde. Die Kinder würden daher alsbald auch mit der deutschen Sprache vertraut gemacht, um sie irgendwann in den normalen Unterricht eingliedern zu können. Mit ersten landeskundlichen Informationen wurden sie bereits versorgt, damit sie wissen, auf welchem Flecken Deutschlands sie Zuflucht gefunden haben.

Der Verein „Du-Ich-Wir“ wollte so schnell wie möglich einen Alltag für die Kinder der geflohenen Familien schaffen und das Ankommen erleichtern. „Es ist aber nicht sinnvoll, die geflohenen Kinder jetzt einfach in die ohnehin von Corona gebeutelten und überfüllten Klassen zu stecken. Daher organisieren wir bis zum Ende der Osterferien eigene Ankommenskurse für die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine“, erläutert Geschäftsführer Dominik Adolphy. Unterstützt wird der Verein dabei von Stadt und Schulen. Der Rotary Club Hilden-Haan steuere zahlreiche Einheiten einer Kunsttherapie bei. Sollten dabei Auffälligkeiten bemerkt werden, würden Therapieplätze gesucht. Auch Partnerorganisationen wie der Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath helfen. Doch „ohne Spenden von Unternehmen, weiteren Stiftungen und Privatleuten müssen wir die Kurse nach einer Woche wieder abbrechen, weil uns die Mittel fehlen“, sagt Dominik Adolphy.

Wer spenden möchte, findet die Kontaktdaten dazu unter im Internet unter der Adresse