Lettische Folklore bringt Stimmung in die Fußgängerzone

Tanzgruppe „Spriditis“ ist für ein paar Tage zu Gast in Mettmann.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Elf Jugendliche zwischen 13 und 14 Jahren, die sich in Trachten zu lettischer Volksmusik im Kreis drehen und vor der Vinothek Beccofino tanzen, sind in Mettmanns Innenstadt ein seltener Anblick. Schnell bildet sich eine Traube von Menschen, die interessiert der Folklore-Tanzgruppe Spriditis aus dem Dorf Cesvaines in Lettland zusehen und die fröhliche Musik genießen. Als Sängerin Vita mit ihrer Gitarre auftritt, klatschen und singen die Zuschauer begeistert mit.

Peter Langbehn, Lettlandhilfe

Auch Organisator Peter Langbehn hat sichtlich Spaß. Seit 21 Jahren leitet er den Transport von Lebensmitteln, Getränken und Kleidung in 40-Tonnern nach Lettland. „In den baltischen Staaten wird Volkstanz großgeschrieben“, sagt er. „Überall gibt es dort Musikschulen für Folklore. Jeder Lette beherrscht rund 1000 Volkslieder.“ Die Tanzveranstaltung sei - nach den langen Monaten der Innenstadtbaustelle - als Trostpflaster gedacht.

Peter Langbehn hat in Lettland bereits einen Orden für seine humanitäre Hilfe erhalten, erklärt Tanzlehrer Janis Skele. Er war mit einer anderen lettischen Tanzgruppe bereits zur 1100-Jahr-Feier in Mettmann zu Besuch. „Die Menschen sind sehr gastfreundlich“, findet er. Janis Skele leitet verschiedene Tanzgruppen der Mittelschule in Cesvaines und bietet jedes Jahr viele neue Tanzangebote an. Mit einer Gruppe habe er in Riga ein großes Tanzfest, an dem 30 000 bis 50 000 Tänzer teilnehmen, gewonnen. „Das ist für ein kleines Dorf ungewöhnlich“, so Skele. Der professionelle und mitreißende Auftritt der jungen Tänzer in Mettmann ließ an dem Können der Gäste keinen Zweifel aufkommen.