Umjubeltes Konzert in Metzkausen Partytauglicher Udo Jürgens im Liederabend gefeiert
Mettmann · Als Lebemann von Format beneidet, bleibt Udo Jürgens mit Hits wie „Aber bitte mit Sahne“ oder „Mit 66 Jahren“ unvergessen. Beim Liederabend in Metzkausen interpretierten Lutz Strenger und Lothar Meunier jetzt quasi ein „Best of Udo“ – und begeisterten restlos.
(von) Er ist wieder da: Udo Jürgens. Der berühmteste deutschsprachige Chansonnier, Komponist und Sänger starb überraschend im Advent 2014. Seine Musik, mit der er 60 Jahre lang die Leute begeisterte, ist und bleibt ein echter Magnet. Das zeigte sich jetzt auch bei einem Liederabend, zu dem Freitagabend der Bürgerverein Metzkausen eingeladen hatte. Zur musikalischen Zeitreise rund um „Udo“ baten die beiden Musiker Lutz Strenger und Lothar Meunier in den Gemeindesaal der Heiligen Familie. Die beiden hatten ein fast dreistündiges musikalisches Programm, gespickt mit unzähligen Anekdoten aus Jürgens‘ Schaffen, liebevoll zusammengestellt – und begeisterten damit restlos.
Griechischer Wein wurde
nicht nur in Liedform gefeiert
Nach kurzer Begrüßung durch Karl-Heinz Küpper, der für den erkrankten ersten Vorsitzenden Gregor Neumann einsprang, ging es auf eine musikalische Zeitreise. „Wer von den Männern ist denn freiwillig hier, und wer von Ihnen wurde von seiner Frau mitgeschleppt?“, witzelte Lutz „Udo“ Strenger ins Publikum. Am Ende sollte es niemand bereut haben, trotz des herbstlichen Wetters das heimische Sofa mit dem Platz im Saal getauscht zu haben. „Wir spielen heute einen Mix aus den unbekannteren Liedern bis zu den Hits, die auf keiner Party fehlen dürfen“, versprach Lothar Meunier, der Strenger am Akkordeon und auch gesanglich begleitete.
Vor und während des Konzerts wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer bestens mit – keinem griechischen – Wein und Käse versorgt; der Funke sprang bereits nach dem zweiten Lied über: „Wir spielen ein Lied, das jeden Dienstagabend im ZDF die Helden meiner Kindheit ankündigte – Tom und Jerry“, kündigte Strenger an und haute anschließend mit dem prägnante Klavierintro zu „Vielen Dank für die Blumen“ in die Tasten. Die Musiker stellten zu Anfang gleich klar, nicht als Udo Jürgens-Imitatoren – womöglich sogar im Bademantel – anzutreten, sondern den Liedern ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Dem Publikum gefiel‘s. „Ich hab es heute in der Zeitung gelesen und bin spontan von Düsseldorf hierher gefahren – ich finde es großartig“, bekannte eine Besucherin. Ein Mettmanner, der ebenfalls spontan mit seiner Frau zum Liederabend kam, outete sich als echter Udo-Fan: „Ich habe unzählige Konzerte gesehen, stand sogar schon an seinem Grab in Wien .“ Eine Konzertbesucherin reiste sogar aus der Nähe von Giethoorn in den Niederlanden an: „Herrlich, diese zeitlosen Lieder wieder einmal live erleben zu können.“
Nach der Pause hielten Strenger und Meunier ihr Versprechen ein - es folgte Hit um Hit: Im ehrenwerten Haus wurde mit 66 Jahren mitgesungen, geschunkelt, getanzt. Und natürlich war man auch noch niemals in New York – aber bitte mit Sahne! „Merci, Chéries“, rief Karl-Heinz Küpper den beiden Musikern zu, die noch dreimal für Zugaben auf die Bühne gebeten wurden.