A-capella-Gesang aus Grefrath Zottels feiern 30 Jahre und mehr in der Albert-Mooren-Halle in Oedt

Grefrath · Das erste Konzert nach corona-bedingter Pause lockte am Sonntag über 200 Musikbegeisterte in die Albert-Mooren-Halle in Oedt. A capella präsentierte das Quintett eine bunte Mischung bekannter Hits.

In der Albert-Mooren-Halle boten die Zottels am Sonntag ein mitreißendes Programm.

Foto: Norbert Prümen

(akn) Die Zottels aus Grefrath haben am Sonntagabend vor mehr als 200 A-capella-Freunden ihr erstes Konzert nach einer langen corona-bedingten Pause in der Oedter Albert-Mooren-Halle gegeben. Gegründet 1989, konnten sie auf jetzt 34 Jahre gute Unterhaltung für Jung und Alt zurückblicken. Das Vokal-Quintett, alle in schwarzen Anzügen mit schwarzem Hemd und orangefarbener Fliege gekleidet, präsentierte Bewährtes und Neues, vom „Bett im Kornfeld“ und „Bohemian Rhapsody“ über „Mister Sandman“, „Go West“ bis zu „The Lion“, „Küssen verboten“ von den Prinzen und dem „griechischen Wein“ von Udo Jürgens. Christian Wilke, der ebenfalls als Zuhörer im Publikum anwesend war, hatte die beiden vorgetragenen Lieder „Kirmes“ und „Niederrhein“ komponiert.

Neben den A-capella-Beiträgen wurden die Zottels bei einigen Liedern auch von Schlagzeuger Alexander Westphal und am Klavier durch Wilfried Peuthen begleitet. Es war eine gute Mischung aus Vokal-Musik und Comedy – wie sie selbst scherzhaft bemerkten, sind die neben den musikalischen Darbietungen gezeigten Tanzeinlagen durchaus ausbaufähig. Erfrischend, wenn sich die Sänger gegenseitig auf die Schüppe nahmen, zum Putzfrauensong die Schürze anzogen. Beim Lied „The Lion“ hatte Johannes Fluthgraf, zusätzlich mit Bambusrock und blonder Perücke ausgestattet und einen Hüftschwung andeutend, die Lacher auf seiner Seite. Das Publikum dankte am Ende für das gelungene Konzert mit Standing Ovations.

Wer sind die fünf Sänger, die nur manchmal ein Klavier und eine Stimmgabel für den richtigen Ton benötigten? Michael Straeten ist Gründungsmitglied und musikalischer Leiter des Quintetts. Roland Westphal gehört ebenfalls zu den Gründern. Er hatte mit seinem Tenor häufig die Vorsängerstimme. Thomas Fenten, auch schon 34 Jahre dabei, sagt selbst, er sei zum Tief singen verdonnert. Aber diesen Bass brachte er gut zum Klingen, besonders als er auf der Leiter den „Mann im Mond“ präsentierte.

Lothar Grünebaum ist der einzige Nicht-Grefrather. Er wohnt in Kempen und ist jetzt auch schon seit acht Jahren bei den Zottels. Gemeinsam mit Johannes Fluthgraf führte er gekonnt durchs Programm, nicht nur mit professionellen Ansagen, sondern beide auch mit schauspielerischem Talent. Fluthgraf ist der Jüngste, und das kostete er immer wieder aus, wenn er seine Kollegen als „alte Herren“ ansprach.

Die Konzertbesucher, vom Baby bis zur hochbetagten Seniorin, konnten 22 Songs genießen. Ihr Wunsch nach Zugaben wurde erfüllt. Zum Schluss wurde es melancholisch, als beim letzten Lied „Feuerzeug“ viele Besucher den gesungenen Wunschtraum „dass ein Feuerzeug für mich brennt“ erfüllten und mit Feuerzeugen und Smartphone-Lichtern den Saal erhellten.