Maigala in Mettmann: Die Mischung stimmte
Auch die zweite von Karl-Heinz Nacke organisierte Maigala in der Neandertalhalle war ein voller Erfolg.
Mettmann. Manche der Programmpunkte klangen, als seien sie von den lieben Großeltern ausgewählt worden. "Klänge der Heimat, ihr weckt mir das Sehnen, rufet die Tränen ins Auge mir!", hat Annette Luig beispielsweise eines der bekanntesten Lieder aus der "Fledermaus" interpretiert. Und diese Operette des Österreichers Johann Strauss jun. stammt bekanntermaßen aus dem Jahr 1874.
Vielleicht war es aber auch genau diese Zusammenstellung aus bekannten Opernarien, Klassikern der Operette und dem Populärsten aus dem Musicalrepertoire, die den Grundstein für den Erfolg der zweiten Mettmanner Maigala legte. Veranstaltet von den Wuppertaler Bühnen und dem Kulturbüro, fand jeder Beitrag begeisterten Anklang.
Am meisten Beifall erhielt bei der Veranstaltung in der Neandertalhalle am Freitagabend Stephen Harrison. Der Operndirektor der Deutschen Oper am Rhein begleitete alle Interpreten am Flügel. Und dem Vernehmen nach hatte er bloß wenige Stunden am Nachmittag Zeit gehabt, mit den Solisten zu proben. Davon war bei der Aufführung, deren Erlös "Für Kinder in Not" bestimmt ist, nichts zu hören.
Als so genannte Eisbrecherin bat Karl-Heinz Nacke, der die Gesamtleitung inne hatte und durch das Programm führte, die jetzt in Berlin lebende Sopranistin Katarzyna Dondalska auf die Bühne. Mit ihrer Interpretation einer Arie aus dem "Barbier von Sevilla" eroberte die Polin die Herzen der Zuhörer.
Und auch die nachfolgenden Beiträge - Kammersänger Stefan Heidemann und Victoria Safronova - folgten, wurden frenetisch beklatscht. Yikun Chung, Tenor aus Seoul, hätte seinen Auftritt beinahe absagen müssen. Eine schmerzhafte Bindehautentzündung hätte den Tenor fast außer Gefecht gesetzt.
Mit eiserner Disziplin ließ er sich nichts anmerken und begeisterte sein Publikum auch mit dreifach gestrichenen Cs in seiner Arie aus "Vasco da Gama", ehe er später ein herrlich liebestrunkenes Duett mit Annette Luig aus "La Traviata" gab.
Außerdem bereicherten Bassstimme Rolf Bromann und die niederländische Boogie-Woogie-Queen Anke Angel den Abend. Für Lokalkolorit sorgte der Hochdahler Männerchor, der übrigens im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte, unter der Leitung Engelbert Buhrs.
Dem anhaltenden Schlussapplaus nach zu urteilen kam die Mischung dieses "Best of"-Programms gut an. Was wieder einmal bestätigt, dass so manche Melodie schlichtweg alterslos ist und generationsübergreifend zu funktionieren scheint.