ME-Impulse kritisiert Parkkonzept
Das Parken ist zu teuer und nicht bürgerfreundlich; Leerstände nehmen zu und es gibt noch immer keine rettende Idee für den Jubi — Mettmanns Händler sind sauer auf die Stadtverwaltung.
Mettmann. Der Vorstand von Mettmann-Impulse ist unzufrieden mit der Entwicklung des Einzelhandels in der Stadt. Die positiven Rahmenbedingungen fehlten, sagte Vorsitzender Axel Ellsiepen und sprach die Parkplatz-Problematik an. „Wir haben in Mettmann genügend freie Parkplätze, aber das Parken ist zu teuer.“ Beispiel Elberfelder Straße und Georg-Fischer-Straße: Jede Menge Parkraum, aber entweder sei die Parkzeit zu kurz oder die Parkgebühr zu hoch.
Axel Ellsiepen, ME-Impulse
„Wir haben bald Preise wie in Düsseldorf“, sagte Ellsiepen. Hinzu komme, dass die Parkbewirtschaftungszeiten nicht als bürgerfreundlich seien. „Wenn ich die kostenpflichtige Parkzeit von 7 bis 19 Uhr festsetze, dann geht das gegen die Bürger.“ Andere Städte wie Wülfrath oder Ratingen nähmen gar keine Parkgebühren oder wie in Ratingen beobachtet, gestatten eine Stunde freies Parken. „Wir wollen von der Verwaltung wissen, welcher Parkautomat welche Erträge bringt“, sagte der Vorsitzende. Stadtverwaltung und Politik müssten im Hinblick auf das Parken auch den Mut haben, falsche Entscheidungen zu revidieren. Positiv seien die neuen Parkplätze auf der Bahnstraße.
Ellsiepen hat doch jedoch mehr Anliegen. „Die Leerstandsproblematik in Mettmann nimmt Züge an, die mir Kopfschmerzen bereiten“, sagte er. Filialisten hätten gar kein Interesse, große leerstehende Flächen in Mettmann zu mieten. Kleine Ladenlokale in einer Größenordnung von 50 bis 70 Quadratmeter seien gefragt. Das Mietzins-Niveau in Mettmann sei erschreckend gering. Viele Hausbesitzer würden ihre leerstehenden Ladenlokale in Wohnungen umbauen. „Außerdem kommen immer mehr Dienstleister in die Stadt. Das ist bedenklich.“ In den nächsten zwei bis vier Jahren würden die Mietverträge von Geschäften rund um den Jubi auslaufen. „Wir müssen bereits jetzt Perspektiven entwickeln, wie der Jubi später mal aussehen soll, um den Geschäften eine Sicherheit zu geben.“ Kritik gab’s am Bürgermeister: „Dem ist egal, ob es Geschäfte in der Innenstadt gibt, er möchte viele Cafés.“ Sorgenfalten bereitet Ellsiepen die mangelende Frequenz in der Innenstadt. In der Tat: Abends und am Wochenende ist in Mettmann „tote Hose“. Doch das liegt am fehlenden Angebot. Wenn die Geschäfte und Cafés geschlossen sind, kommen auch keine Menschen, sagen viele.
Positiv bewertete Ellsiepen den Umbau der Breite Straße und die Tatsache, dass die Mühlenstraße erst nach dem Weihnachtsgeschäft saniert werde. „So ein Entgegenkommen hat es früher nicht gegeben.“ Der Weinsommer 2018 ist gesichert, sagte Jens-Christian Holtgreve. „Wir werden mit Sicherheit schwarze Zahlen schreiben.“ Das war beim XXL-Weinsommer in 2017 nicht so. Die höheren Ausgaben für das Tour-Wochenende und die Werbung für die Tour schlugen mit einem Minus von 8900 Euro zu Buche. „Doch wir werden dieses Minus wieder ausgleichen“, sagte Ellsiepen. Florian Peters hat seine Feuertaufe in Sachen Blotschenmarkt bravourös gemeistert. Me-Impulse und die Verwaltung haben eine Ablauf-Ordnung erstellt, die bindend ist. „Damit gibt es eine genaue Arbeitsaufteilung und einen Zeitplan. Das erleichtert die Vorbereitung erheblich“, sagt Florian Peters.
Bei den Vorstandswahlen von ME-Impulse gab es Veränderung: Tim Felgner scheidet aus, neu im Vorstand sind Andreas Konrad und Cora Fuchs. Möglicherweise wird Andreas Konrad Sprecher von Mettmann-Impulse und löst Axel Ellsiepen ab.