ME-Sport meldet Teams ab

Der Verein will den Streit entschärfen und einer Strafe aus dem Weg gehen. Chef Martin Auerbach steht dennoch in der Kritik.

Mettmann. Es kommt Bewegung in den Mettmanner Fußball-Streit: ME-Sport hat erste Jugendmannschaften vom Spielbetrieb abgemeldet. „Wir lassen nur ein Team je Jahrgang angemeldet“, bestätigte am Freitag Geschäftsführerin Sandra Pietschmann. Sollten doch mehrere Fußballer weiterhin für ME-Sport spielen wollen, könnten jederzeit Mannschaften nachgemeldet werden.

Mit diesem Vorgehen will der Verein „ein wenig von der emotionalen Schärfe“ nehmen. So hätten weder Kinder, die den Verein verlassen wollen, noch die, die bleiben wollen, Nachteile. Und dem Verein ME-Sport bleiben vielleicht erhebliche Kosten erspart. Die fielen nämlich an, würden nach dem 31. August Teams vom Spielbetrieb abgemeldet.

Dass auch nach dem 31. August noch Mannschaften neu gemeldet werden können, hat auch für den FC Mettmann 08 Vorteile. Der Verein, dem sich dem Augenschein nach die meisten Übungsleiter der ME-Sport-Fußballabteilung und offenbar auch viele Spieler anschließen wollen, könnte somit auch nach dem Infoabend von ME-Sport, Anfang September, ordnungsgemäß Mannschaften melden.

Karl Häger, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses im Fußballverband Niederrhein: „Ich würde mich über eine Lösung freuen, unter der unsere fußballspielenden Kinder nicht leiden müssen.“

Im Fokus der Kritik bleibt ME-Sport-Chef Martin Auerbach: Er glaube wohl, durch den Elternabend Kündigungswillige zurückzuhalten, sagt Martin Vogel, einer der Trainer, die gekündigt haben. Auerbach handele „massiv gegen die Interessen der Mitglieder und der Kinder“.

Massenhaft würde der Verein Mails von Fußball-Eltern erhalten — mit Ankündigungen zum Vereinswechsel. „Herr Auerbach hat die Lage unterschätzt und versucht mit allen Mitteln zu retten, was zu retten ist“, sagt Vogel. „Mettmann 08 wird er nicht mehr aufhalten.“

Bürgermeister Bernd Günther will die zerstrittenen Parteien an den Tisch holen. „Sie werden miteinander reden“, sagt Stadtsprecherin Silvia Nolte. Das wird aber erst im September geschehen, nach dem Infoabend.

Geschäftsführerin Pietschmann hofft, „dass viele — Eltern und Sportler — ganz offen diese Möglichkeit wahrnehmen werden, um sich dann ein Bild von der Angelegenheit machen zu können.“