Mehr Lebensqualität für todkranke Patienten

Das evangelische Krankenhaus hält ab sofort auch eine Palliativstation mit fünf Zimmern vor.

Foto: Ralph Matzerath

Mettmann. Auf der dritten Etage des evangelischen Krankenhauses Mettmann eröffnet Mitte Juni die neu errichtete Palliativstation mit insgesamt sechs Patientenbetten. Auf der Station, die ohne Zuschüsse finanziert wurde, werden Patienten betreut, für die es aus medizinischer Sicht keine Möglichkeit auf Heilung der Erkrankung mehr gibt.

„Trotz der kontinuierlichen und erfolgreichen Forschung stößt die Medizin — und somit auch wir als Ärzte — an die Grenzen des Möglichen und besonders auch des Sinnvollen. Nach wie vor gibt es Erkrankungen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht mehr heilbar sind. Doch genau an dieser Stelle, wo die herkömmliche Medizin ihre Grenzen erreicht, kann die Palliativmedizin noch ganz viel bewirken“, sagt Chefarzt Andreas Brauksiepe, der neben seinem internistischen und gastroenterologischen Schwerpunkt auch ausgebildeter Palliativmediziner ist. Er wird die Station ärztlicherseits leiten.

Meist handelt es sich um Krebspatienten. Auf der Palliativstation geht es also primär nicht mehr um die Behebung der Krankheit, sondern um die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten auf seinem noch verbleibenden Lebensabschnitt. „Die Palliativstation darf nicht mit einem Hospiz verglichen werden“ sagt der anästhesiologische Oberarzt Alexander Hellwig, der als ausgebildeter Palliativmediziner und stellvertretende ärztliche Leitung die Schmerztherapie übernimmt.

„Einige Patienten haben nur noch wenige Tage, andere Wochen oder gar Monate zu leben und diese Zeit sollen sie so angenehm wie möglich erleben, das heißt möglichst schmerzfrei und selbstbestimmt“, so Hellwig. Auf der Palliativstation im EVK Mettmann stehen dafür verschiedene therapeutische Angebote bereit, gleichzeitig stehen in der palliativmedizinischen Versorgung auch andere Medikationen zur Verfügung.

„Genau so unterschiedlich wie die zu erwartende Lebensdauer der Palliativpatienten ist auch ihr Aufenthalt auf der Station“, sagt Matthias Ogorka. Er wird die Station als Pfleger leiten und ist mit der Betreuung sterbenskranker Menschen gut vertraut.

Die Palliativstation im EVK Mettmann befindet sich auf der dritten Etage und umfasst fünf Patientenzimmer, die als Einzelzimmer genutzt werden sollen. Konzipiert sind sie wie ein Doppelzimmer. Für Familienmitglieder besteht die Möglichkeit auf einer Schlafcoach nahe bei ihrem Angehörigen zu sein. Der Förderverein hat die Möbel finanziert. Am Montag, 11. Juni hält Andreas Brauksiepe um 18.30 Uhr einen kostenfreien Vortag über die Palliativstation. Treffpunkt: Brasserie 904.