Mettmann hat den Nachwuchs im Blick Kreis Mettmann lässt etabliertes Konzept wieder aufleben: Lott jonn
Mettmann · Mangelhafte Bewegung und ungesunde Ernährung tun keinem gut. Der Kreis hat die Kinder im Fokus.
(Red/von) Die Pandemie hat Spuren hinterlassen. Krankhaftes Übergewicht bei Kindern zählt dazu. Gemäß aktueller Studien hat jedes sechste Kind in Deutschland seit Beginn besagter Corona-Pandemie mehr zugenommen, als es dem Alter entsprechend normal wäre. Allerdings ist das Problem nicht wirklich neu, Corona hat die Situation nur verschärft. Damit nicht bereits im Kindesalter Adipositas auch zu Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen bis hin zu Diabetes führt, lässt der Kreis Mettmann ein etabliertes Konzept wieder aufleben: Sportlich aktiv werden die Jüngsten mit „Lott jonn“.
Die rheinische Formulierung könnte auf hochdeutsch „Jetzt aber los!“ heißen und bedeutet als Initiative sportliche Aktivität. In Zusammenarbeit mit dem Berufskolleg Neandertal erlebten jetzt knapp 200 Kinder aus vier Mettmanner Kitas eine besondere Bewegungszeit. Mitgemacht haben 148 Kinder aus der Kita Händelstraße, 20 Teichstraßen-Kitakinder, elf waren von der Kita Goldberg dabei und 18 aus dem Kita- und Familienzentrum St. Thomas Morus.
Zum zweiten Mal haben das Lott-jonn-Team vom Kreisgesundheitsamt und der Kreissportbund in Kooperation mit dem Berufskolleg Neandertal Kita-Kinder zum Minisportabzeichen in die schuleigene Sporthalle Flurstraße eingeladen. 17 Schüler der Erzieherklasse organisierten selbstständig das „Sporthallen-Mini-Sportabzeichen”. Die Klasse führte diese Aktion im Rahmen ihrer Ausbildung zum Erwerb des Zertifikats „Bewegungsförderung in Kindergarten und Sportverein des Landessportbundes NRW” durch.
Die Drei- bis Sechsjährigen erwarteten vielfältige Bewegungsstationen zum Austesten ihrer körperlichen Fähigkeiten und Grenzen. Sie absolvierten verschiedene Stationen zu den fünf Disziplinen „ganz (t)doll bewegen“, „ganz weit oder hoch springen“, „ganz schnell laufen“, „ganz weit oder ganz hoch werfen“ und „ganz lange laufen“.
Eine eigene Stempelkarte gab spielerisch Orientierung, wie viel im olympischen Parcours bereits geschafft wurde und wo noch Lücken sind. „Das Mini-Sportabzeichen zielt darauf ab, vor allem Freude für Spiel und Bewegung zu vermitteln, ganz ohne Leistungsdruck“, wie Katharina Krause aus dem Presseteam Kreis Mettmann informiert.
Mit viel Begeisterung ging es zur Sache. „Ist das für uns?“, fragten die Kleinen aufgeregt an der Seite einer der Erzieherinnen, als sie die Hallen betraten. Andere begeisterten sich an sich selbst und der selbstbewussten Aussage: „Ich kann ganz schön schnell rennen!“.Das Resümee der Berufsschüler: „Sich ganz t(d)oll zu bewegen” hat den Kindern besonders viel Spaß gemacht – und uns auch.” Bei der Siegerehrung erhielten alle stolzen Minisportler eine Urkunde und eine Medaille.
Nach dieser zweiten, erfolgreichen Umsetzung steht für alle Beteiligten fest, dass das Minisportabzeichen im nächsten Schuljahr im Berufskolleg Neandertal wieder stattfindet.