Mettmann: Chaos durch geplatzte Rohre
Die untere Johannes-Flintrop-Straße wurde teilweise unterspült und bleibt voraussichtlich noch bis Montag gesperrt.
Mettmann. "Beim Chinesen ging die Straße hoch und sackte dann in sich zusammen." Was Andreas Kortenhaus gestern gegen 2 Uhr morgens am Fenster beobachtete, war die Folge des ersten von vier Rohrbrüchen in der Stadt. Stimmen und Geräusche auf der Johannes-Flintrop-Straße hatten Kortenhaus, der oberhalb des gleichnamigen Juweliergeschäfts wohnt, geweckt.
Passanten hatten kurz nach Mitternacht bemerkt, dass auf der unteren Johannes-Flintrop-Straße Wasser stand. Sie alarmierten die Stadtwerke Düsseldorf.
Als der mobile Einsatzdienst aus Düsseldorf eintraf, waren zwei Keller voll gelaufen und ein Teil der Johannes-Flintrop-Straße vom Wasser unterspült. Die Polizei sperrte die Straße ab. Drei Familien wurden vorsichtshalber aus ihren Wohnungen geklingelt.
Sie verbrachten die weitere Nacht bei Freunden oder im Hotel. Dann gingen bis 3.04 Uhr weitere Meldungen von Rohrbrüchen bei den Stadtwerken ein. An der Herrenhauser-/Ecke Sudhoffstraße, auf der oberen Johannes-Flintrop-Straße und zuletzt am Mörikeweg waren Leitung geplatzt, strömte das Wasser aus großen Löchern in der Fahrbahndecke.
30 Mitarbeiter von Tiefbauunternehmen, Polizei, Feuerwehr und Mitarbeiter der Stadtverwaltung waren im Dauereinsatz, um die Schäden zu reparieren, Straßen zu sperren und Umleitungen auszuschildern.
Die Stadtwerke gehen davon aus, dass nach dem geplatzten Hauptrohr unter der Johannes-Flintrop-Straße massive Druckveränderungen im Leitungsnetz für die weiteren Rohrbrüche verantwortlich waren. "Aber zur Ursache können wir noch nichts sagen", so Bernhard Lange von den Stadtwerken.
Auch nicht, wieso es zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre zu einem Rohrbruch an der unteren Johannes-Flintrop-Straße kommen konnte. Wodurch der Riss im Rohr entstanden ist, weiß niemand. "Der maximale Druck im Rohr wurde nicht überschritten", so ein Stadtwerke-Mitarbeiter.
Rund 400 Haushalte waren am Montagmorgen ohne Wasser, die Stadtwerke stellten Trinkwasserwagen auf. Auf dem Jubiläumsplatz wurde ein Infomobil postiert. Gegen 21 Uhr sollte am Montag das Wasser am Mörikeweg und an der oberen Flintrop-Straße wieder fließen.
Die Sperrung der Flintrop-Straße sorgte morgens für ein Chaos. Der Durchgangsverkehr wurde über den Goldberg umgeleitet. Dort wälzte sich eine Blechlawine nach der anderen durch die Straßen. Lastwagen kamen kaum an den Rheinbahnbussen vorbei.
Die untere Flintrop-Straße soll erst am Montag wieder freigegeben werden. Deswegen hat die Stadt die Goldberger Straße zur Hauptverkehrsstraße umgewidmet. Bis dahin gilt dort absolutes Parkverbot. Lastwagenfahrer werden bereits in Wülfrath auf der Meiersberger Straße aufgefordert, Mettmann auf dem Weg zur A3 weit zu umfahren.