Verwaltung in Mettmann Mettmanner Rathaus ist zu 54 Prozent weiblich

Mettmann · Der Gleichstellungsbericht weist einen hohen, aber ausbaufähigen Anteil von Frauen in Führungspositionen aus.

Gleichstellungsbeauftragte Karen Brinker hat den Bericht verfasst.

Gleichstellungsbeauftragte Karen Brinker hat den Bericht verfasst.

Foto: Stadt Mettmann

Männer kommen in Führungspositionen der Stadt Mettmann überhaupt nicht vor – sofern es um die fünf Kita-Leitungen geht. Laut dem neuen Gleichstellungsbericht sind Kindergärten komplett in Frauenhand. Der Männeranteil liegt bei null Prozent.

Anders sah es zum 15. August 2022, dem Stichtag des Gleichstellungsberichts, an der Verwaltungsspitze aus: Mit Bürgermeisterin und Dezernatsleiterin Sandra Pietschmann und Kämmerin Veronika Traumann standen zwei Frauen Baudezernent Kurt Geschorec und Sozialdezernent Marko Sucic gegenüber. Das bedeutet 50:50 – aus Sicht der Gleichstellung ein Idealzustand, den zum Jahreswechsel der neue Technische Beigeordnete Tobias Janseps allerdings zugunsten der Männer verschieben wird.

Vereinbarkeit von Familie
und Beruf soll steigen

In der nächsten Führungsebene des Rathauses, bei den neun Amtsleiterinnen und Amtsleitern, sind fünf Männer und vier Frauen auf den Führungspositionen unterwegs. Sobald es auf die Ebene der 25 Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter geht, verschieben sich die Gewichte zugunsten der Mann-schaft: 17 Herren und acht Damen nehmen Leitungsaufgaben wahr. Der Bericht weist die Männerbastionen in Mettmann klar aus: Das sind die Feuerwehr, die Leitung der Bäderbetriebe und die Leitung der Stabsstellen im Rathaus.

Sandra Pietschmann setzt nicht nur ein Signal für Frauen in Führungspositionen, sie leitet eine überwiegend weibliche Verwaltung. Von 654 Mitarbeitenden sind 350 weiblich – das entspricht einem Anteil von 54 Prozent. Hinzu kommen 304 Männer. Da der Gleichstellungsbericht in den traditionellen Rollen „Frau-Mann“ verfasst wird – ist die Welt im Rathaus zu 46 Prozent männlich. Um mehr Frauen in Führungspositionen bringen zu können als früher, muss das Miteinander von Familie und Beruf neu justiert werden. Auch darauf weist der Gleichstellungsbericht hin: „Mehrere Mitarbeitende in Leitungsfunktion nehmen Teilzeitplätze in Anspruch.“ Jenseits der für das Rathaus angestrebten Gleichstellung von Frau und Mann bekommen junge Familien so die Möglichkeit, andere Lebensmodelle auszuprobieren als das des Ernährers, dem die Ehe- und Hausfrau daheim den Rücken freihält.

Durch die Corona-Pandemie mit einem in die Höhe schnellenden Anteil an Heimarbeitsplätzen hat die Flexibilität auch hier einen neuen Spitzenwert erreicht. Die Erfahrungen seien durchweg positiv, da in jedem Fall die Erreichbarkeit der Mitarbeitenden jederzeit gewährleistet ist. Telefone seien umgeleitet, Mails werden zu Hause bearbeitet. Andererseits werde ausreichende Präsenzzeit in der Dienststelle sichergestellt, sodass Teambesprechungen und persönliche Vereinbarungen für Beteiligten planbar sind.