Stadtbild in Mettmann Das Türmchen treibt es auf die Spitze
Mettmann · Wie wächst ein denkmalgeschütztes Haus um drei Meter? Es bekommt seine Spitze zurück.
(Red/dne) „Hatte das Türmchen in letzter Zeit keine Turmspitze?“ fragte sich Ingo Grenzstein, der Schriftführer der „Medamana“, der Zeitschrift der Bürger- und Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“, als er eine E-Mail von Dr. Yasmin Renges erhielt. Die Stadtkonservatorin regte nämlich an, in der „Medamana“ darüber zu berichten, dass auf dem Haus am Markt, der Kneipe „Zum Türmchen“, nach mehr als zwölf Jahren endlich wieder eine neue Spitze aufs kleine Türmchen montiert wurde. Die Spitze war 2011 abgebaut worden, weil im Zuge von Dacharbeiten festgestellt worden war, dass die Standfestigkeit nicht mehr gegeben war.
Grenzstein ließ sich nicht zweimal bitten und ist dem Türmchen in der neuesten Ausgabe der „Medamana“ aufs Dach gestiegen. In einem ausführlichen, interessanten Bericht schreibt er aber nicht nur über die jüngste Maßnahme, mit der das Türmchen wieder eine Spitze bekommen hat, sondern zeichnet auch die wechselvolle Geschichte des „Türmchens“ nach, das seit Jahrzehnten in der Kreisstadt als Kneipe absoluten Kultstatus genießt.
Das Türmchen gilt als eine der ältesten Gaststätten in Mettmann. Seit Jahrhunderten konnten dort hungrige und durstige Menschen einkehren. Erst seit gut 117 Jahren, so schreibt Grenzstein in der „Medamana“ gibt es das prägnante Haus in der Südwest-Ecke des Marktplatzes mit der ebenso untypischen wie einzigartigen Architektur.
Die Stadtkonservatorin Dr. Yasmin Renges hatte das auf die Spitze getriebene Projekt nicht nur fachlich begleitet und stand Heike und Niko Karagiannis, den Eigentümern und Wirtsleuten des „Türmchens“ hilfreich zu Seite, sondern sie fertigte auch eigenhändig eine Skizze der verschollenen Spitze für eine Rekonstruktion an und sorgte schließlich noch dafür, dass Fördergelder aus der Denkmalpflege für die Neuanfertigung der Spitze bewilligt wurden.
Die kurze Zeit der Umsetzung von nur zwei Monaten und der unkomplizierte und enge Austausch zwischen Eigentümern, Denkmalbehörde und dem ausführenden Mettmanner Dachdeckerbetrieb Glörfeld ist ein Beispiel dafür, wie man Hand in Hand viel erreichen kann und zu einem gelungenen Ergebnis kommt. Mit der neuen Spitze auf dem kleinen Türmchen ist das Gebäude nun wieder gute drei Meter höher.
Diesen und weitere Artikel machen die 40-seitige druckfrische Ausgabe wieder einmal zu einer lesenswerten Heimatlektüre. Für vier Euro gibt es die Zeitschrift im Stadtgeschichtshaus, Mittelstraße 10, samstags zwischen 10 und 12 Uhr zu erwerben, oder man nimmt Kontakt auf unter